Bei Renault tut sich momentan im SUV-Segment einiges: Mittlerweile hat man vier solcher Modelle im Portfolio. Nummer 5 wird dann im April 2024 unter dem Namen Rafale hinzustoßen. Die Bezeichnung ist dabei auf die Luftfahrtgeschichte des Herstellers Mitte des vergangenen Jahrhunderts zurückzuführen. Damals trug ein Kampfjet diesen Namen. Heute teilt sich der Rafale etliche Gemeinsamkeiten mit dem erst kürzlich vorgestellten neuen Espace und ordnet sich ebenfalls im D-Segment ein. Die Basis bildet bei beiden Fahrzeugen die sogenannte CMF-CD-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Die Technikbasis ermöglicht neben einer üppigen Raumausnutzung (im Espace sind so bis zu sieben Sitzplätze möglich) auch die Integration von bis zu 32 Fahrerassistenzsystemen, wie zum Beispiel das teilautomatisierte Fahren oder der Around View Monitor mit 360-Grad-Ansicht des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive. Die Abmessungen werden mit 4,71 Meter Länge, 1,86 Meter Breite und 1,61 Meter Höhe angegeben. Der Radstand beträgt wie beim Espace 2,74 Meter. Eine verbreiterte Spur (plus vier Zentimeter) und 20-Zöller geben dem SUV-Coupé zusätzliche Präsenz. Für mehr Innenstadttauglichkeit gibt es eine dynamische Hinterachslenkung, die den Wendekreis auf das Niveau eines Kleinwagens (10,4 Meter) drückt.

Foto: Renault
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Eine neue Formensprache außen, Schiefer- und Kork-Cockpit innen.

Optisch geht der Rafale eigenständige Wege und präsentiert ein völlig neues, kantigeres Design der Marke. Die Form des Kühlers ist nun deutlich eckiger ausgeführt. Die schmalen LED-Leuchten sitzen weit oben unterhalb der Haubenkante. Neu sind ebenfalls die seitlichen Boomerang-förmigen LED-Lichtsignaturen, die erstmals mit dem neuen Clio eingeführt wurden. Während der Espace ein klassisches SUV-Heck besitzt, fällt die Dachlinie des Rafale nach hinten hin wieder ab, wo sich das kantige Design fortsetzt. Für die Sportlichkeit sorgt eine schwarze, weit nach oben gezogene Schürze, sowie der Spoiler am Ansatz der flachen Rückscheibe.

Foto: Renault
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So neu wie das Exterieur, so vertraut ist der Innenraum. Wie auch der Espace, besitzt der Rafale die L-förmige Bildschirmeinheit des Herstellers. Die Screen-Elemente bestehen aus einem 12,3-Zoll-Kombiinstrument und einem 12-Zoll-Touchscreen im Hochformat. Ergänzend ist auch ein 9,3 Zoll großes Head-up-Display zu haben. Beim Betriebssystem greift Renault auf Google zurück. Das System beinhaltet unter anderem die Navigation mit Google Maps, den persönlichen virtuellen Helfer Google Assistant und eine Vielzahl von Apps (50 oder mehr je nach Land und Version) aus dem Google Play-Katalog. Weiters verfügt der Rafale über mehrere KI-gestützte Funktionen, die Fahrer und Passagiere unterstützen und proaktiv Vorschläge machen. Bei den Materialien wird Renault anstelle von Leder, ein TEP-Material (Thermoplastische Elastomere) verarbeiten. Außerdem kommen erstmals Schiefer, gefärbter Kork und Alcantara aus Rezyklaten zum Einsatz. Für ausreichend Licht im Interieur sorgt ein Solarbay Panorama-Glasdach, das sich sekundenschnell verdunkeln (Milchglas-Modus) oder wieder transparent stellen lässt.

Foto: Renault
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Auf das 200-PS-Hybridsystem folgt ein 300 PS starker Plug-in-Hybrid-Motor.

Zunächst wird es den neuen Rafale mit einem 1,2-Liter-Benziner geben, der an zwei Elektromotoren gekoppelt ist und somit ein Hybridaggregat mit insgesamt 200 System-PS ergibt. Das Systemdrehmoment wird mit 205 Newtonmeter angegeben. Für die Zukunft sei laut Renault ein stärkeres Plug-in-Hybridsystem mit 300 PS und Allradantrieb geplant. Beim Getriebe setzt man auf ein sogenanntes Multi-Mode-Getriebe, welches 15 Fahrstufen ermöglicht und so die Effizienz des Fahrzeugs steigert.

Gebaut wird der neue Renault Rafale, so wie auch sein Schwestermodell Espace, im spanischen Werk Palencia. Die Preise werden vermutlich zeitnah zum Marktstart im April 2024 verkündet.