Nach acht Modellgenerationen und 49 Jahren Bauzeit verabschiedete VW zum Jahreswechsel die Passat Limousine. Die aktuelle Version, intern auch B8 genannt, wurde 2014 erstmals eingeführt und 2019 mit einem Facelift überarbeitet. Jedoch war schon länger klar, dass die Passat Limousine vor dem Aus steht. Eigentlich war das Ende für 2023 geplant. Die rasante Modellumstellung und die Entwicklung von neuen E-Fahrzeugen beschleunigten den Abschied jedoch. Auch waren die sinkenden Verkaufszahlen dafür verantwortlich. Diese nahmen bei der Limousine über die Jahre stets ab. Allein in Deutschland entschieden sich über 90 Prozent der Passat-Kunden für den Kombi und somit nicht für das Stufenheck.

Das Schicksal einer ganzen Karosserieform

Vom abrupten Aus ist nicht nur die Passat Limousine betroffen. Vielmehr teilen dieses Schicksaal so einige Fahrzeuge dieser Klasse. Viele davon mit jahrzehnter langer Modelltradition. So wurde der Opel Insignia, dessen Erbe aus dem Ascona und Vectra hervorging, als klassische Limousine bereits 2017 eingestellt. Auch den Ford Mondeo gibt es nicht mehr als Stufenheck-Version. Hier hat der Hersteller erst kürzlich bekannt gegeben, dass die nächste Generation ein sogenanntes SUS (Sport Utility Sedan) sein wird. Ein weiterer Leidensgenosse ist der Peugeot 508.

Grundsätzlich konnte man das Aussterben der klassischen Limousinen in den letzten Jahren sehr gut beobachten. Neben europäischen Herstellern verabschiedeten sich die Asiaten schon seit Langem mit ihren Stufenheckmodellen aus unseren Breitengraden. Die paar übrig gebliebenen Fahrzeuge erhielten Nachfolger im Crossover-Verschnitt oder als viertüriges Coupé. Einzige Ausnahme: Mercedes, BMW und Audi. Die deutschen Hersteller in der Premiumklasse scheinen resistenter gegen den SUV-Trend aufgestellt zu sein. Dennoch passt beispielsweise auch Mercedes seine Modellpalette in Zukunft an, wenn auch nicht bei den Limousinen. Demnach werden bei den Stuttgartern alle T-Modelle (Kombis) in den nächsten Jahren auslaufen.

Die Zukunft des Passat

Bei Volkswagen ist der neue Passat Kombi bereits in Entwicklung. 2023 soll er dann im tschechischen Werk in Bratislava produziert werden. Das neue Modell B9 wird gemeinsam mit dem Skoda Superb gebaut. Dieser ist nach aktuellem Stand aber weiterhin als Kombi und Limousine erhältlich. Berichten zufolge soll weiters ein elektrisches viertüriges ID.-Coupé im Stil des Arteon an den Start gehen. Zumindest in den USA gilt die Studie namens „Aero B“ für die Passat-Nachfolge als ziemlich sicher. Denn auch im Stufenheck-bevorzugten Amerika endet die Produktion der technisch eigenständigen US-Passat Limousine nach dem Modelljahr 2022.