Die These: Elektromobilität allein wird nicht ausreichen, um die Energie- wende im Verkehrssektor zu schaffen. Zu diesem Thema haben Gazprom und Audi haben gemeinsam ein Energiegespräch veranstaltet, bei dem die Rolle von Erdgas, Biomethan und synthetischem, erneuerbarem Methan für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland im Mittelpunkt stand.

Dr. Jens Andersen, Konzernbeauftragter für Erdgasmobilität der Volkswagen AG, erklärte, dass der Begriff Erdgas aktuell bei vielen Menschen noch viel zu negativ behaftet sei. Dabei habe schon die Nutzung von fossilem Erdgas im Straßenverkehr erhebliche Vorteile für Umwelt, Volkswirtschaft und den Autofahrer. Durch Biomethan und synthetisches Methan aus Power-to- Gasanlagen, die Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom nutzen können, sei das ökologische Potential der CNG-Mobilität aber noch viel höher.

"Deutschland erreicht seine Klimaschutzziele aktuell nicht", sagte Dr. Timm Kehler, Sprecher der Initiative Zukunft ERDGAS e.V. Er führte dies vor allem auf den Bereich Mobilität zurück und sprach von einem "negativen Trend". In Deutschland gebe es im Jahr 2016 weniger Neuzulassungen von CNG-Fahrzeugen als in den Jahren davor. Dem müsse man entgegenwirken, um die Klimaschutzziele in Zukunft doch noch zu erreichen.

Matthias Maedge, Generalsekretär des internationalen Fachverbandes NGVA Europe, gab das ambitionierte Ziel aus, dass in Europa im Jahr 2030 rund 20 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit Erdgas betrieben werden können, wenn faire Marktbedingungen geschaffen werden. Aktuell sei Erdgas in der EU allerdings noch ein "ungeliebtes Kind", da man in Sachen Nachhaltigkeit fast ausschließlich auf Elektromobilität setzen würde.

Uwe Johann, Geschäftsführer von Gazprom NGV Europe: "Die Politik muss die unverzichtbare Rolle von Erdgas für eine erfolgreiche Energiewende auch im Verkehrsbereich erkennen und chancengleiche Voraus- setzungen für alle alternativen Kraftstoffe schaffen."