Chevrolet hat im Laufe seiner 100-jährigen Geschichte eine große Bandbreite preisgekrönter Autos designt und kontinuierlich weiterentwickelt. Einige von ihnen sind Autolegenden geworden – so etwa der Bel Air, der Suburban, die Corvette oder der Camaro. Die Fahrzeuge unterscheiden sich im Erscheinungsbild deutlich, entsprechend ihrem unterschiedlichen Verwendungszweck. Dennoch liegen ihnen ein Design und eine gemeinsame Marken-DNA zugrunde, sowie eine Vielzahl von inneren und äußeren Merkmalen. Das unterscheidet Chevrolet Fahrzeuge von vielen Wettbewerbern.

Das globale Chevrolet Design ist geprägt von einer dynamischen Spannung, die die gesamte Modellbandbreite auszeichnet. Egal ob beim Kleinstwagen Spark oder beim Captiva SUV: Das Design von Chevrolet ist ausdrucksstark und dominant, es erweckt ein Gefühl von angesammelter Energie und Kraft. Dennoch bleibt das moderne Chevrolet Design dem Erbe treu, das die Marke groß gemacht hat. Dabei greift die Automobilmarke auf Konzepte aus ihrer Geschichte zurück, ohne sich in einer reinen Retrospektive zu verlieren.

Sowohl der Chevrolet Miray als auch der Colorado Rally, die als Konzeptfahrzeuge in Frankfurt ihre Europapremiere feiern werden, verkörpern diese Designgrundsätze und bringen aktuelle Trends in ihrem jeweiligen Segment ein Stück weit voran in Richtung Zukunft. Während die kraftvolle Colorado Rally Studie einen Ausblick auf die zukünftige Generation des Mittelkasse-Pick-ups gibt, verschmilzt im Chevrolet Miray ein von Kampfjets inspiriertes Äußeres mit einem fortschrittlichen Hybridantrieb.

Chevrolet Colorado: Breitschultrige Proportionen und eine kompakte Karosserie

Die zweite Showversion des Pick-ups, Foto: Chevrolet
Die zweite Showversion des Pick-ups, Foto: Chevrolet

Das Colorado Rally Konzeptfahrzeug mit Doppelkabine sitzt auf einem Allrad-Chassis. Erstmals vorgestellt auf der Buenos Aires International Auto Show, vermittelt die Studie auf jedem Quadratzentimeter ihrer Karosserie einen Ausdruck von Stärke. Sie setzt auf Authentizität und ist zudem auch mit Blick auf einen Einsatz bei Marathonrallyes designt.

Dank ihrer breiten, selbstbewussten Haltung, 18-Zoll-Aluminiumrädern mit geländetauglichen Reifen, einer höhenverstellbaren Aufhängung (bis zu 50 mm) und Fox Racing Shox (renntauglichen Stoßdämpfern mit einem Verfahrweg von 140 mm ) verkörpert die zweite Showversion des Mittelklasse-Pick-ups Ausdauer und Leistung. Der erste Colorado Show Truck feierte im April auf der diesjährigen Motorshow in Bangkok sein Debüt.

"Chevrolet baut bereits seit der Gründung des Unternehmens Pick-ups. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Marke. Die Colorado Rally Studie interpretiert das stolze Erbe von Chevrolet auf kreative Weise neu: mit zweckmäßigem Design, Raffinesse und kompromissloser Leistungsfähigkeit" so Wayne Brannon, Präsident und Managing Director Chevrolet Europe.

Große Scheinwerfer mit LED-Leuchtelementen, der für Chevrolet typische zweigeteilte Kühlergrill, eine sorgfältig geformte Motorhaube sowie kräftige Fiberglas-Kotflügel charakterisieren die Frontansicht. Zwei zusätzliche Leuchten sind in die Vorderkante des Daches und in die Seitenspiegel eingelassen. Rally-Fenster aus Acryl mit Lufteinlässen und die Abschlepphaken vorne und hinten betonen die Geländetauglichkeit des Wagens.

Das Konzeptauto Colorado Rally wird von einem 2,8-Liter-Turbo-Dieselmotor angetrieben. An der hinteren und vorderen Stoßstange sind zwei Winden mit einer Leistung von jeweils 5,5 PS angebracht.

Die Karosserie des Colorado ist mit einer dreifachen Schicht in Pearl White überzogen, die von goldfarbenen Partikeln verziert wird. Sein Dach und die Stoßstangen, der stilisierte Überrollbügel sowie das Innere der Ladefläche, in der eine Werkzeugkiste und ein Ersatzreifen verstaut sind, bestehen aus kohlefarbenem Plastik. Die Heckklappe verfügt über zwei große Öffnungen zur Verbesserung der Aerodynamik und der Sicht nach hinten. Zu den weiteren Details zählen der ausgestellte Tankdeckel und natürlich das Bowtie-Logo, das sowohl die Vorderseite als auch die Heckklappe des Fahrzeugs schmückt.

Bei der Innenausstattung konzentrierten sich die Designer auf Ergonomie, Sicherheit und Funktionalität. Ein dunkles Aschgrau, das einen schönen Kontrast zum silbernen Überrollkäfig und anderen Metallverzierungen erzeugt, dominiert das Innere. Die Sitze sind mit Neopren bezogen und mit orangefarbenen Nähten versehen, die Oberfläche des oberen Armaturenbretts ist aus strukturiertem Leder.

Ein Hochleistungs-Lenkrad, entwickelt für robustes Handling, unterstützt den Fahrer bei der Fahrt durch unwegsames Gelände. In das Lenkrad selbst sind LEDs integriert, die eine schnelle Übersicht über den Tachometerstand bieten. Direkt vom Fahrersitz einzusehen ist ein satellitengesteuertes Navigationssystem, das bei der Positionsbestimmung hilft. Die 5-Punkt-Gurte des Colorado sind direkt am Überrollkäfig befestigt. Zudem stellt ein eigenes Feuerlöschsystem im Falle von Feuer in Fahrgastzelle oder Motorraum sicher, dass dieses schnell unter Kontrolle gebracht werden kann.

Chevrolet Miray: Eine stärkere Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrer

Der Chevrolet Miray, der im März dieses Jahres auf der Motorshow in Seoul erstmals vorgestellt wurde, interpretiert einige typische Chevrolet Stilelemente neu und zollt zugleich dem Sportwagenerbe der Marke Tribut. Angetrieben wird der Miray von zwei vorne angebrachten, batteriebetriebenen 15-kW-Elektromotoren, die im Stadtverkehr für schnelle Beschleunigung bei null Emissionen sorgen.

"'Miray' ist das koreanische Wort für 'Zukunft'. Unser Konzeptauto stärkt die Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrer und bietet einen vollkommen neuen Blickwinkel darauf, wie Sportwagen in der Zukunft aussehen könnten", erklärt Brannon. "Viele der beim Antrieb verwendeten Komponenten sind Erweiterungen unserer bestehenden Technologien. Der Miray zeigt das Potential, das in der Neuskalierung und dem Ausbau heutiger Antriebstechnologien steckt."

Klein und offen wie der Chevrolet Monza SS von 1963 und dabei zugleich leicht und zweckmäßig wie der 1962er Corvair Super Spyder, besitzt der Miray einen aerodynamischen Rumpf, der an moderne Kampfjets erinnert. Den für Chevrolet typischen zweigeteilten Kühlergrill flankieren zwei LED-Scheinwerfer mit neuen, charakteristischen Tagfahrleuchten. Die vorderen und hinteren Schutzbleche erinnern an frühere Modelle der Chevrolet Corvette und zeigen, dass dieses Konzeptfahrzeug in der Tradition der Chevrolet Sportwagen steht. Karbonfaser-Spoiler an den Seiten helfen Anpressdruck und Luftströme zu verteilen. Von oben betrachtet hat die Fahrzeugkabine eine einzigartige, diamantförmige Gestalt.

Die eingekeilte Seitenwand ist aus Karbonfaser-verstärkten-Kunststoffen (CFRP) sowie Karbonfasern hergestellt. Ist das Auto in Bewegung, sorgt eine angewinkelte, mit Ambient-Light unterlegte Charakterlinie für eine schwungvolle Lichtlinie, die den geformten Körper in warmem Glanz erscheinen lässt. Flügeltüren im Stile eines Le Mans-Rennwagens unterstreichen das sportliche Aussehen des Miray.

Die unter dem Heck im Ducktail-Stil eingelassenen Rückleuchten sind eine Anspielung auf die für Chevrolet typische Doppelelement-Ausführung. Der Miray fährt auf 20-Zoll-Vorder- und 21-Zoll-Hinterrädern aus einem Aluminium- und Carbonfaserverbund. Aufgrund des starken Turbinen-Looks scheint es, als bewege sich der Miray selbst dann, wenn er steht.

Eine durch und durch stilvolle Innenausstattung

Die Innenausstattung des Miray ist in gebürstetem Aluminium, Naturleder, weißem Stoff und Flüssigmetalloberflächen gehalten, die alle auch optisch zum Gefühl von Geschwindigkeit beitragen. Die Fahrgastzelle des Concept Cars ist von einem Karbonfaserkäfig umgeben, der ihr zu einer leichten und steifen Struktur verhilft. Das umlaufende Doppel-Cockpit ist von der legendären Chevrolet Corvette inspiriert: Es stellt den Fahrer in den Mittelpunkt, bindet aber gleichzeitig den Beifahrer ins Fahrerlebnis ein.

Die Designer von Chevrolet entschieden sich mit der Rückprojektion für einen neuen Weg, um Informationen auf dem Armaturenbrett anzuzeigen. Die Anzeigen wurden in drei wesentliche Kategorien gruppiert. Der Verzicht auf unnötige visuelle Effekte ermöglicht es dem Fahrer, das Fahrerlebnis noch mehr zu genießen.

Der mittlere Touchscreen ist im unteren Bereich von einer Aluminium-Vorrichtung eingefasst, die optisch an die Front eines Kampfjets mit ausgefahrenem Fahrwerk erinnert. Die Karosserieoberfläche geht in das Interieur über, wo sie auf die verstärkte Konsole trifft, die Front und Heck miteinander verbindet.

Ambient-Light, das vom oberen Armaturenbrett zur Rückseite der Sitze fließt, vermittelt eine luxuriöse Anmutung. Sitzkissen und Kopfstützen sind durch den leichten Karbonfaserkäfig verbunden und an einer einzigen Aluminiumstange befestigt. Der Kopfstützenbereich folgt dem Karosseriedesign und verfügt über eine integrierte Nackenheizung für Fahren unter freiem Himmel.

Ein interessantes Detail ist der zentral gelegene Startknopf. Wird er gedrückt, steigt die an einer Säule befestigte, ausfahrbare Instrumentenanzeige nach Oben wie das Verdeck eines einsitzigen Flugzeuges und die Anzeige "Interaktive Projektion" erscheint auf ihrer weißen Oberfläche.

Versenkbare Heckkameras, die traditionelle Rückspiegel ersetzen, fahren elektronisch aus der Seitenscheibe. Bei Stadtfahrten arbeiten Frontkamera und GPS gemeinsam, so dass Navigationsinformationen über die Echtzeitbilder der Kamera gelegt werden.

Flexibles Antriebsystem passend zu futuristischem Look

Das halbelektrische Antriebssystem des Miray wurde auf Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz ausgerichtet und befindet sich zu großen Teilen hinter und unter dem Fahrer. Seine zwei vorderseitig montierten 15-kW-Elektromotoren werden von einer 1,6-kWh-Lithium-Ionen-Batterie angetrieben, die durch regenerative Bremsenergie aufgeladen wird. Das Antriebsystem lässt sich zwischen Front- und Heckantrieb umschalten.

Ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbolader hinter dem Cockpit sorgt gemeinsam mit den Elektromotoren für überzeugende Fahrleistung. Der Motor bietet ein lebhaftes Drehmoment und integriert Elektro-Technologie, die neue Standards bei Kompakt-Roadstern setzt.

Ein Doppelkupplungsgetriebe macht einen Drehmomentwandler überflüssig und ermöglicht dadurch eine Verkleinerung der Motorgröße. Das Schaltmuster wurde für verbesserte Höchstgeschwindigkeit optimiert und erlaubt schnelles und präzises Schalten der Gänge. Ein Start-Stopp-System interagiert ständig mit dem Doppelkupplungsgetriebe des Miray.