Während man bei den Tourenwagen auf Zugpferde wie Ralf Schumacher und David Coulthard setzt, zählt im GT-Sport seit jeher die Leistung des gesamten Teams. Zusammen mit den Fahrern und konkurrenzfähig vorbereiteten GT3-Autos konnten sich beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters in der Motorsportarena Oschersleben die Porsche Teams a-workx und Mühlner durchsetzen.

Mit Roland Aschs Sohn Sebastian und René Rast waren zwar auch im GT Masters bekannte Fahrer erfolgreich, die tollen Autos und actionreichen Rennen beeindruckten jedoch mehr. Obwohl der Kurs in der Magdeburger Börde nicht gerade zum Überholen einlädt, wurde den Zuschauern vor Ort einiges geboten - bei kostenlosem Eintritt!

Keine Angst vor der DTM

Die GT Masters wusste zu überzeugen., Foto: GT Masters
Die GT Masters wusste zu überzeugen., Foto: GT Masters

Das Wochenende bestätigte einmal mehr, dass man sich im ADAC Championat von den "großen Namen" in der DTM nicht einschüchtern lassen muss: mit Asch, Ludwig und Bergmeister sind nicht nur Rennfahrersöhne, sondern auch schnelle Piloten am Start.

Was der DTM seit Jahren misslingt, ist beim ADAC GT Masters schon fast ein Selbstläufer: Markenvielfalt. Bedingt durch das seriennahe GT3-Reglement, für die vielen Cup-Autos weltweit als "kleiner Bruder" der GT2 eingeführt, können ambitionierte Teams relativ kostengünstig spannenden Motorsport betreiben und ihre Boliden alternativ auch in der FIA GT3 Europameisterschaft oder der VLN einsetzen.

Auch deshalb kamen zu den unzähligen Porsche GT3 Cup Rennern innerhalb kurzer Zeit Konkurrenten von Lamborghini, Corvette und Audi hinzu. Mittlerweile findet man auch Exoten wie Ascari oder Alpina in der Startaufstellung, mit einem ausgeklügeltem "Balance of Performance" sind auch sie siegfähig.

Herstellervielfalt

Das GT Masters bot Action und Spannung., Foto: GT Masters
Das GT Masters bot Action und Spannung., Foto: GT Masters

Dass sich kein namhafter Hersteller mehr dem GT3-Trend entziehen kann, zeigen die neuesten Projekte aus Deutschland: während die Rennversion des BMW Z4 schon eifrig Testkilometer auf der Nürburgring Nordschleife sammelt und im Laufe der Saison erwartet wird, steht auf der New York Auto Show die Studie des Mercedes SLS für die Rennsaison 2011.

Dass gerade Audi und Mercedes in GT3-Autos investieren, lässt für die DTM Schlimmeres erahnen! Zwar verdienen die Hersteller durch den Verkauf ihrer GT-Renner an Privatteams im Masters gutes Geld, der einzige Grund für die Entwicklung ist dies wahrscheinlich nicht. Seit dem Ausstieg von Opel wartet man bei der DTM vergebens auf einen Neueinsteiger, eine preisgünstige Meisterschaft für tolle Sportwägen ist dabei alles Andere als hilfreich.

Möglich, dass die deutschen Premiummarken gerade deshalb auf die Alternative GT3 setzen, bei BMW zählt Kundensport schon lange mehr als Prototypen mit Serienlook. Wenn ein - schon lange angekündigtes - neues DTM-Reglement keine neuen Hersteller lockt und die Lichter der Meisterschaft ausgehen sollten (was sich natürlich nur die Wenigsten wünschen), stünde das GT Masters als Ersatz parat.

Beim ADAC dürften dann einige Verantwortliche schmunzeln, weil die GTs nach nur einer Saison als Rahmenserie (2008) aus dem DTM-Programm verbannt wurden. Die schon damals beliebte Serie könnte dann endgültig ein Sargnagel für die DTM werden und deren namhaften Fahrern ein neues Betätigungsfeld bieten.