Bei den ADAC GT Masters auf dem Nürburgring lieferte das MRS-Team eine starke Leistung ab, wurde aber nicht mit dem gewünschten Ergebnis belohnt. Bereits im freien Training zeichnete sich ab, dass der McLaren MP4-12C GT3 auf der Kurzanbindung des Nürburgrings durchaus konkurrenzfähig sein sollte. Der Rückstand zur Spitze betrug gerade einmal vier zehntel Sekunden, war damit so gering wie noch gar nicht in dieser Saison.

"Wir haben nach vielen Tests und vielen Erfahrungen aus den Rennen zuvor nun endlich ein Set-up gefunden, was den Yokohama Reifen zum Arbeiten bringt. Zudem spielen uns die etwas besseren, äußeren Bedingungen in die Karten, so dass wir auch über die entsprechende Motorleistung verfügen.", so Chefingenieur Othmar Welti.

Im Qualifying konnte das Team die gute Leistung allerdings nicht umsetzen. Als Florian Spengler gerade auf seiner schnellen Runde war und bereits in den ersten zwei Sektoren Bestzeit fuhr, setzte leichter Regen ein und machte eine Verbesserung in Sektor drei dadurch unmöglich. Mit einem Rückstand von einer Sekunde fuhr Spengler den McLaren nur in die neunte Startreihe.

Beim ersten Rennen am Samstag konnte Spengler dann gleich einige Positionen gut machen und übergab das Auto nach der ersten Rennhälfte an Marko Asmer. Durch einen Fehler im internen Zeitnahmesystem fiel der Boxenstopp jedoch leider einige Sekunden zu lang aus, was wertvolle Positionen kostete. Am Ende fand sich Asmer in einer Gruppe aus fünf Fahrzeugen wieder, in der heftig um die Positionen gekämpft wurde. Schließlich überquerte Asmer die Ziellinie als Neunzehnter.

Pünktlich zum Start des zweiten Rennens am Sonntag setzte ein Regenschauer ein, der einige Minuten vor dem Start stoppte. Bis zur letzten Sekunde warteten die Teams mit der Reifenentscheidung, die im gesamten Starterfeld unterschiedlich ausfiel. Einige setzten auf die profilierten Regenreifen, andere, so wie auch das MRS-Team, setzten auf Slicks. Bei noch sehr nasser Fahrbahn hatten die Fahrzeuge auf Trockenreifen zu Beginn einen erheblichen Nachteil, der sich erst nach ca. 20 Minuten Renndauer zu egalisieren schien.

Im zweiten Rennen startete MRS mit Slicks, Foto: Patrick Funk
Im zweiten Rennen startete MRS mit Slicks, Foto: Patrick Funk

Asmer fuhr ab diesem Zeitpunkt die schnellsten Runden und schob sich mit seinem McLaren bis auf die achte Position nach vorn, bevor er das Fahrzeug dann an Florian Spengler übergab. Bereits in seiner ersten Runde jedoch verlor Spengler den McLaren in der noch nassen Kurzanbindung und schlug heftig in den Reifenstapel ein. Zwar konnte Spengler den britischen Sportwagen noch in die Boxengasse fahren, musste angesichts der starken Beschädigungen das Rennen jedoch aufgeben.

Karsten Molitor: "Eigentlich hatten wir den Nürburgring nicht unbedingt als "McLaren Strecke" auf der Liste. Deshalb waren wir sehr überrascht, dass wir im Bezug auf die Rundenzeiten durchaus mit der Spitze mithalten konnten. Im ersten Rennen war viel mehr möglich, leider haben wir den Boxenstopp vermasselt. Zum zweiten Rennen war unsere Entscheidung Slickreifen zu montieren, die absolut richtige, die Bedingungen waren aber extrem schwierig. Die Gefahr das Auto zu verlieren war sehr groß."

"Letztendlich haben wir kein Glück gehabt und mussten den Bedingungen Tribut zollen. Damit können wir leben, so etwas passiert nun einmal. Wir sind dennoch sehr zufrieden, da wir nun endlich den Anschluss gefunden haben. Der McLaren war superschnell und sehr zuverlässig, wir freuen uns schon auf das nächste Rennen auf dem Sachsenring."