Trotz eines 19. Startrangs zum vorletzten Rennen des Jahres wäre das Porsche-Duo Dolenc/Ragginger beinahe bereits am Samstagmittag auf das Podium der Gesamtwertung gefahren. Swen Dolenc legte mit einem guten Start und einer perfekten ersten Runde im ersten Rennen des Wochenendes den Grundstein für einen grandiosen Marsch Richtung Spitze. Auf den ersten 25 Minuten gelang es ihm, den FACH-Porsche in die Top-Ten zu fahren. Auf Rang zehn liegend steuerte er die Box an und übergab den PS-Boliden an Martin Ragginger.

Der junge Österreicher brannte mit dem 911 GT3 R in der zweiten Rennhälfte einige schnelle Runden mit Sektorbestzeit in den Badischen Asphalt. Bis auf Rang vier und in Schlagdistanz zum dritten Podiumsrang war er nach vorn geprescht. Es entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Daniel Dobitsch vor ihm und Heinz Harald Frentzen hinter dem Salzburger, den der Ex-Formel 1-Pilot mit unkonventionellem Bremspunkt in der letzten Runde an der Spitzkehre beendete. Martin Ragginger gelang es zwar, innen an dem unkontrollierten Fahrzeug vorbei zu ziehen, er musste der Corvette vor der Mercedes-Tribüne jedoch noch einmal ausweichen.

Zwischenzeitlich waren zwei Fahrzeuge an dem Geschehen vorbeigeschlüpft, dennoch war man an der Box froh, dass Martin Ragginger den sechsten Rang der Gesamtwertung und den Sieg für Swen Dolenc in der Amateurwertung ins Ziel gerettet hatte. "Die letzte Runde war wieder einmal nichts für schwache Nerven. Zum Glück konnte Martin zu Ende fahren. Swen ist nun der Titel nicht mehr zu nehmen", freute sich Teamchef Alex Fach über den Erfolg.

Große Hoffnungen auf einen Pokal in der Gesamtwertung legte man im Team zurecht in den zweiten Wertungslauf. Martin Ragginger hatte für dieses Rennen die zweite Pole-Position des Jahres erzielt und damit den Grundstein für einen Podestplatz gelegt. Der 24-Jährige ließ sich am Start auch die Führung nicht nehmen und legte mit einigen schnellen und der schnellsten Rundenzeit des Rennens zwischenzeitlich einen Abstand von 3 Sekunden zwischen sich und die Verfolger. In Führung liegend steuerte er in der 19. Runde zum Fahrerwechsel die Box an. Die zweite Rennhälfte gestaltete sich für Swen Dolenc äußerst schwierig. Der Maulbronner verteidigte sich gegen den nun heftigen Druck der Profifahrer, musste aber Sebastian Asch und Christian Engelhart ziehen lassen. Der heiß ersehnte Podiumsbesuch fiel jedoch wenige Minuten vor der karierten Flagge einem Manöver der Verfolger zum Opfer. Der weiß-rote FACH-Porsche wurde in der Spitzkehre von der Konkurrenz abgeschossen. "Wir wissen gar nicht, was wir sagen sollen", machte sich nach dem Finale Lokalmatador Swen Dolenc Luft. "Das Auto steht beschädigt neben der Strecke. Wir sind total traurig und enttäuscht. Sieg und Niederlage liegen wieder einmal sehr eng beieinander."

Alex Fach resümiert das Wochenende: "Sicherlich sitzt die Ernüchterung jetzt nach dem zweiten Lauf tief, aber insgesamt können wir gerade mit Swen und Martin auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Die Amateurwertung zu gewinnen, war eines der Ziele der Saison, das wir uns hier abschließend und nicht zuletzt mit Martin erarbeitet haben."

Reifenprobleme verhindern besseres Ergebnis für Gugger/Klohs

Auch die Startnummer #16 war am Highspeed-Messpunkt über das gesamte Wochenende immer unter den schnellsten Fahrzeugen. Andrina Gugger steuerte den FACH-Porsche 911 GT3 R im ersten Zeittraining auf Rang 22, Otto Klohs beendete das zweite Qualifying am Freitag auf Position 28. In den beiden Wertungsläufen erwartete man einen Sprung nach vorn.

Andrina Gugger hatte einen guten Start und kletterte im Laufe ihrer ersten Hälfte des Rennens bis auf Platz 22. In Runde 17 übergab die Rennlady an Otto Klohs, der zwischenzeitlich den 19 Rang innehatte. Das Duo überquerte letztlich als 22. in einem von Reifenschäden geprägten Rennen den Zielstrich. "Auch wir hatten große Probleme mit den Reifen. Ich konnte den Speed in den letzten Runden nicht mehr mitgehen", berichtete Otto Klohs später.

Recht unspektakulär verlief das zweite Rennen am Sonntagmittag für das Fahrerduo Gugger/Klohs. Otto Klohs fiel zunächst auf Rang 30 zurück und hatte bis zum Fahrerwechsel auf die junge Zürcherin den 27. Rang inne. Die 21-Jährige konnte im hinteren Mittelfeld Oleg Petrishin niederringen und profitierte von einigen Fehlern und Ausfällen. Sie fuhr schließlich als 22. ins Ziel und darf sich zusammen mit Otto Klohs über den vierten Rang in der Amateurwertung mit nur elf Punkten Rückstand auf den Eidgenossen Toni Seiler freuen. "Andrina und Otto haben sich im Laufe der Saison gut gesteigert - besonders bei den Rennen in Zandvoort, Zeltweg und auf dem EuroSpeedway haben sie sich gut in Szene gesetzt. Rang vier ist insgesamt eine schöne Ausbeute über die gesamte Saison gesehen", lobte Alex Fach das lupenreine Amateur-Duo.