Folgend eine kurze Rekapitulation am Beispiel des Lamborghini Gallardo LP600

Am Anfang gab es eine Basiseinstufung der Fahrzeuge durch den ADAC. Da wurde der Lamborghini mit Luftmengenbegrenzern (Restriktoren) von 34.5mm Durchmesser ausgestattet – Reifenhersteller bei der ADAC GT Masters: Yokohama. Die Fahrzeuge hatten dadurch nicht die entsprechend benötigte Leistung, das versuchte man auch, dem ADAC/DMSB klarzumachen. (2011 gab es einen Durchmesser von 45mm in Verbindung mit Michelin-Reifen).

Daraufhin wurde der BoP geändert und der Lamborghini bekam einen Restriktor von 36,5mm. Leistung war entsprechend immer noch nicht da. Wieder Gespräche mit dem ADAC/DMSB.

Dann wurde der BoP wieder geändert und der Lamborghini bekam einen Restriktor von 38mm Durchmesser. Die Leistung wurde immer noch nicht merklich besser, da die Yokohama-Reifen blieben. Es folgten wieder Gespräche mit dem ADAC/DMSB.

Dann wurde der BoP wieder geändert – auf 41mm Durchmesser. Leistung war immer noch nicht merklich besser. Darum verabschiedeten sich einige Teams (nicht nur Lamborghini) von der ADAC GT Masters, da man sich mit der schlechten Leistung der Fahrzeuge – wohlgemerkt nur bei der ADAC GT Masters – sportlich in die falsche Richtung bewegte.

Daraufhin wurde der BoP wieder geändert auf 43mm Durchmesser – zusätzlich bekam das ganze Starterfeld der ADAC GT Masters bei der vorletzten Veranstaltung eine neue Yokohama Reifenmischung, die für Fahrzeuge mit Mittelmotor absolut nicht fahrbar ist. Wiederholte Gespräche mehrerer Teams (die, deren Fahrzeuge Mittelmotor fahren) mit dem ADAC/DMSB.

Dann wurde der BoP wieder geändert – z.B. für den Lamborghini Gallardo und den Audi auf 47,7mm Durchmesser. Die unfahrbaren Reifen blieben.

Bis zum letzten Saisonlauf hat nicht einer von 5 gestarteten Lamborghini auch nur einen einzigen Meisterschaftspunkt geholt. Und das trotz professioneller Fahrerbesatzungen, erfahrener Einsatzteams und vor dem Hintergrund, dass dieses Fahrzeug in 2011 bis zum Schluss um den Fahrer- und Teamtitel kämpfte.

Zusammenfassung

Innerhalb von 8 Veranstaltungen der ADAC GT Masters wurde der BoP für den Lamborghini 5 x geändert. Ausgangswert: 34,5mm - Endwert: 47,7mm.

Im Laufe der Saison wurde der Restriktor somit um 1,32 cm vergrößert. Zudem wurden keine Einheitsreifen von Yokohama gefahren. Es gab z.B. für Porsche eine spezielle Mischung. Bei der vorletzten Veranstaltung wurden alle Teams vor die vollendete Tatsache gestellt, dass jetzt – lt. Aussage der Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen nach 6 Veranstaltungen – das gesamte Starterfeld eine neue Reifenmischung von Yokohama fahren muss, die aber auf einigen der startenden Fahrzeugfabrikate noch weniger funktioniert.

Fazit

Während unsere Fahrer David Mengesdorf und Hari Proczyk trotz 2 ausgelassener Rennen kontinuierlich bei der FIA GT3 Europameisterschaft aufs Podest fuhren und 3. der Gesamtwertung wurden, fuhr unser Auto in der GT Masters nur hinterher. Es ist schwer vorstellbar, was sich der ADAC und der DMSB dabei gedacht haben. Wer genau hat diese Fehlentscheidungen getroffen und zu verantworten? Warum wurde seitens der Veranstalter so agiert? Was wollten der ADAC und der DMSB damit bezwecken?

Warum wird zu Saisonbeginn eine "Balance of Performance" für die ADAC GT Masters raus gegeben, die auf Michelin bzw. Pirelli heraus gefahren wurde, während die Saison mit völlig anderen Yokohama "Einheitsreifen" bestritten wird? Fragen über Fragen, auf die die teilnehmenden Teams leider keine Antworten bekommen haben. Schade für diese Rennserie, die vor einigen Jahren so gut begonnen hat.