Bei dem siebten und achten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring zeigte sich die Eifel wieder einmal im typischen Gewand. Leichter Sonnenschein wechselte sich fast minütlich mit Starkregen ab. Obwohl Daniel Bohr die Eifelstrecke und ihre Wetterbedingungen eigentlich recht gut kennt, machten gerade letztere das Rennfahrerleben in seinem neuen Arbeitsgerät - dem Lamborghini Gallardo LP 600+ von GRT Grasser Racing - sehr schwer. Trotz Ausrutscher im zweiten Rennen zeigte sich der junge Luxemburger zufrieden.

Das Qualifying gestaltete sich bei typischem Eifelwetter schwierig, am Ende standen die Startplätze 34 und 32. "Da es in den beiden freien Trainingssitzungen nass war, hat uns in Sachen Abstimmung einfach die Erfahrung mit unserem Lamborghini bei trockenen Bedingungen gefehlt. So konnten wir den Speed der Spitze leider nicht ganz mitgehen. Gerade bei diesem so eng zusammen liegenden Feld ist es besonders wichtig, dass alles genau passt", sagte Bohr.

Wechselhaft zeigte sich auch das Wetter am Samstag vor dem ersten Rennen. Pünktlich zum Start fing es an zu regnen. Der junge Luxemburger, der den Start fuhr, kämpfte mit den "Wassermassen", schaffte es aber schließlich, das Auto ohne irgendeine Blessur zur Rennhalbzeit an seinen Teamkollegen Gottfried Grasser zu übergeben und freute sich anschließend mit seinem Teamchef über Rang 26. "Der Start war ganz schön schwierig. Ich musste fast blind fahren. Durch die Gischt konnte ich kaum die vorausfahrenden Fahrzeuge erkennen. Bewusst habe ich nichts riskiert. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich den Lamborghini auf der Strecke halten konnte. Das Ergebnis ist zwar nicht das, was wir uns als Ziel gesetzt hatten, aber dennoch denke ich, dass wir von Platz 34 kommend mit dem 26. Rang von 41 Fahrzeugen im Ziel sehr zufrieden sein können", so Bohr.

Beim Rennen am Sonntag zeichnete sich das gleiche Bild ab, wie in den Tagen zuvor: Sintflutartige Regenfälle wechselten sich mit trockenen Momenten ab. Bei diesem Rennen übernahm Gottfried Grasser den Start. Auch der Österreicher hatte auf erst nasser, dann abtrocknender Strecke mit der Gischt zu kämpfen. Grasser schaffte es in seinem Stint bis auf Position 19 vorzufahren, doch dieser Vorsprung sollte nicht lange halten. Ein Kontrahent drehte den Lamborghini um und so musste Grasser dem Feld wieder hinterher hetzen.

Für die zweite Rennhälfte übernahm dann wieder Bohr den Lamborghini, als erneut Regen einsetzte. Dennoch schaffte er es, den vorher verlorenen Vorsprung wieder etwas aufzuholen. Nach einem kleinen Ausrutscher in der Kurzanbindung, nach dem Bohr den Motor neu starten musste, blieb am Ende Rang 35.

"Auch bei diesem Rennen waren die Wetterbedingungen für mich wieder schwierig, als ich den Lamborghini übernommen habe. Aber ich konnte hier einige Plätze gut machen, bis halt zu meinem Unfall in der Kurzanbindung. Ich denke, da war eine Ölspur, denn plötzlich rutschte das Auto nur noch geradeaus. Ich hatte keine Chance irgendetwas zu machen", so Bohr.

Trotz der schwierigen Bedingungen an seinem Premieren-Wochenende im ADAC GT Masters fällt das Fazit des jungen Luxemburgers durchaus positiv aus: "Das war für mich ein richtig schwieriger Einstand. Aber dafür, dass ich so gut wie keine Erfahrung auf dem Lamborghini Gallardo 600+ hatte, bin ich eigentlich sehr zufrieden. Den Speed der Kontrahenten konnte ich auch unter diesen schweren Streckenbedingungen gut mitgehen! Wichtig ist jetzt, dass ich bei den zukünftigen Rennen noch mehr Erfahrung auf diesem Auto sammle, die mir im Moment logischerweise noch fehlt, und daran werde ich zukünftig hart arbeiten."