Das Beste einer spektakulären ADAC GT Masters-Saison 2011 kommt zum Schluss. Die Titelkontrahenten stehen beim Finale einer Konkurrenz gegenüber, die so stark ist wie nie zuvor. Das ADAC GT Masters erwartet für die beiden Finalläufe mehr als 40 Supersportwagen. Erstmals stehen sich Fahrzeuge von zehn verschiedenen Herstellern gegenüber.

Zwei Rennen trennen Margaritis/Lunardi vom möglichen Titel

Jäger und Gejagte: Der BMW-Alpina muss sich vor der Konkurrenz von Audi und Lamborghini in Acht nehmen, Foto: GT Masters
Jäger und Gejagte: Der BMW-Alpina muss sich vor der Konkurrenz von Audi und Lamborghini in Acht nehmen, Foto: GT Masters

Als Tabellenführer reisen Alexandros Margaritis und Dino Lunardi im BMW ALPINA B6 des LIQUI MOLY Team Engstler zum Finale. Nach ihrem dritten Saisonsieg beim vorletzten ADAC Masters Weekend im niederländischen Assen haben der ehemalige DTM-Pilot und der Sportwagenspezialist aus Frankreich in der Tabelle 28 Punkte Vorsprung.

Margaritis mahnt aber, trotz der guten Ausgangsposition die Champagnerkorken nicht vorzeitig knallen zu lassen. "Wir haben schon in den letzten Rennen gesehen, wie schnell unsere Gegner einen Vorsprung verspielt haben. Daher müssen wir auch in Hockenheim hochkonzentriert sein." Auch Lunardi wähnt sich noch nicht im Ziel: "Unser Vorsprung ist gut. Aber in der gleichen Situation habe ich in der Vergangenheit nicht nur Meisterschaften gewonnen, sondern auch bereits verloren."

Stuck-Brüder setzen beim Finale auf Angriff

Auf der Pole Position der Verfolger stehen Ferdinand und Johannes Stuck, die sich mit insgesamt vier Saisonsiegen im Reiter-Lamborghini Gallardo auf Tabellenrang zwei gefahren haben. Die größte Herausforderung der Saison steht den Söhnen von Rennsportlegende Hans-Joachim "Striezel" Stuck noch bevor.

Denn in Hockenheim müssen die Lamborghini-Piloten alles daran setzen, den Rückstand von 28 Punkten aufzuholen. "Wir gehen volles Risiko und geben uns erst geschlagen, wenn wir rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel haben", kündigt Johannes Stuck an. "Es müsste beim Finale zwar viel passieren, um BMW ALPINA noch am Titel zu hindern. Aber wir haben in diesem Jahr bereits oft genug gesehen, was alles passieren kann."

Der Farnbacher-Ferrari kommt immer besser in Fahrt, Foto: GT Masters
Der Farnbacher-Ferrari kommt immer besser in Fahrt, Foto: GT Masters

Dabei heißt es für die Stuck-Brüder aber auch in den Rückspiegel zu schauen. Denn ADAC GT Masters-Vizemeister Christopher Mies lauert im ABT-Audi R8 nur drei Punkte zurück. Auch Luca Ludwig, der im zweiten ABT-Audi R8 LMS zusammen mit Lokalmatador Jens Klingmann startet, hat mit 42 Punkten Rückstand noch rechnerische Titelchancen.

Audi-Pilot Jens Klingmann aus Leimen ist nicht der Einzige, der in unmittelbarer Nähe des Hockenheimrings aufgewachsen ist. Auch Mercedes Benz SLS AMG-Fahrer Andreas Wirth aus Heidelberg kennt das badische Motodrom bestens. Wirth hat beim Saisonfinale noch ein großes Ziel. Bei seinem Heimspiel will sich der ehemalige ChampCar-Pilot gegen seine Teamkollegen Dominik Baumann/Hari Proczyk und Lance-David Arnold/Andreas Zuber durchsetzen, um die Saison als bestplatzierter Fahrer in einem Mercedes Benz SLS AMG in der Tabelle abzuschließen. Bei ihrem "Heim-Grand Prix" wollen auch Swen Dolenc und Otto Klohs gut abschneiden, die beide starten in einem Porsche 911 in der Amateurwertung.

Ford GT sorgt für noch mehr Vielfalt im Feld

So offen wie der Kampf um die Spitze ist auch noch die Teamwertung. Das Lamborghini-Team Reiter liegt knappe neun Punkte vor dem Team Engstler. Mit Chancen auf die erfolgreiche Verteidigung des Teamtitels reist auch ABT Sportsline nach Hockenheim, allerdings muss die Mannschaft aus dem Allgäu 27 Punkte aufholen. Alle drei Teams werden in Hockenheim auf maximale Punkte taktieren, denn sowohl Hans Reiter, Franz Engstler und auch Christian Abt wollen bei der Meisterfeier am Sonntagabend den größten Scheck in der Teamwertung mit nach Hause nehmen. Für die Fahrer in der Amateurwertung als auch unter den Teams wird insgesamt ein Preisgeld in Höhe von 150.000 € ausgeschüttet.

Das ADAC GT Masters-Finale glänzt mit mehr als 40 Supersportwagen und einer Markenvielfalt, die ihresgleichen sucht. Erstmals treten im ADAC GT Masters Supersportwagen von zehn verschiedenen Herstellern an. Das Team Lambda Performance aus Wiesbaden bringt zwei Ford GT für den FIA GT1-Vizeweltmeister Thomas Mutsch und Rennfahrersohn Nicki Thiim sowie FIA GT1-WM-Fahrer Alex Müller und ADAC GT Masters-Rückkehrer Achim Winter an den Start. Mit dem Rekordstarterfeld gewinnt das ADAC GT Masters auch immer mehr an Internationalität, denn die Hälfte aller Piloten, die bisher in der Saison 2011 in der populären GT-Serie gestartet sind, kamen aus dem Ausland.