Das A1 Team Deutschland erzielte beim dritten Lauf zum A1GP World Cup of Motorsport in Malaysia sein bislang bestes Saisonergebnis. Einsatzpilot Michael Ammermüller, der sich bei seinem Debüt für die zweite Startreihe in Sprint und Rennen qualifiziert hatte, erreichte im Sprint den dritten Platz. Es war das erste Podiumsergebnis des A1 Team Deutschland in der aktuellen Saison 2007/2008. Trotz eines Rückschlags im zweiten Rennen infolge einer Durchfahrtstrafe sammelte die Mannschaft von Willi Weber mit zehn Punkten mehr Zähler als jeweils an den beiden ersten Rennwochenenden.

Michael Ammermüller startete am Steuer des 550 PS starken A1GP-Rennwagens als Vierter in das Sprintrennen. Bereits nach den ersten Runden übte er Druck auf seinen kanadischen Vordermann Robert Wickens aus. In der zehnten und letzten Runde bewies Ammermüller seinen Kampfgeist, als er das kanadische Auto nach einer Berührung überholte und sich so bei seinem Debüt in der Rennserie den dritten Platz sicherte. Für das A1 Team Deutschland war es der 16. Podiumsplatz seit Beginn der Serie im Winterhalbjahr 2005/2006.

Im Gedränge zu Beginn des Hauptrennens verlor der von Platz drei gestartete Rennwagen des deutschen Teams drei Positionen, da Michael Ammermüller den stehenden Start mit einer Fußkupplung nicht mehr gewohnt war. In Runde sechs attackierte er den Iren Adam Carroll und verbesserte sich auf die fünfte Position. Auch nach seinem ersten obligatorischen Boxenstopp wahrte er den fünften Rang. In Runde 20 attackierte der Neueinsteiger das auf Platz vier fahrende A1 Team Großbritannien, beide Autos drehten sich. Dafür erhielt der Niederbayer eine Durchfahrtstrafe, die ihn auf Platz 18 zurückwarf. In der 28. von 35 Rennrunden absolvierte das Einsatzteam von David Sears Motorsport für das A1 Team Deutschland den zweiten vorgeschriebenen Boxenstopp in souveräner Routine. Bis ins Ziel verbesserte sich Ammermüller auf den 13. Platz.

Michael Ammermüller:
Mein erstes A1GP-Wochenende hat Spaß gemacht, auch wenn es nicht so geendet hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Sprintrennen mit dem fliegenden Start begann gut, obwohl ich von der schlechteren Linie auf der Strecke starten musste. Der Kampf mit dem kanadischen Team war in Ordnung, Berührungen gehören eben dazu. Platz drei war ein schönes Ergebnis. Im Rennen unterlief mir ein Fehler beim stehenden Start und ich fiel zurück. Ich habe seit zwei Jahren kein Fahrzeug mit Fußkupplung mehr im Rennen bewegt, ich kenne nur noch die Handkupplung. Viele Gegner mit aktueller Formel-3-Erfahrung hatten heute sicher einen Vorteil. Nach der ersten Runde war ich Sechster, dann überholte ich Adam Carroll. Das britische Auto wollte ich nach meinem Boxenstopp in Kurve 1 überholen, war aber zu optimistisch – wir drehten uns beide. Dafür gab es die Durchfahrtstrafe. Trotzdem: Das Wochenende war toll, das Team arbeitet gut, und auch im Rennen hätten wir ohne den Fehler ein ordentliches Ergebnis erreichen können.

Willi Weber:
Der erste Auftritt von Michael Ammermüller in unserem Team in Malaysia hat mir sehr gut gefallen. Er saß das erste Mal an einem Rennwochenende in unserem Auto, nachdem er vor 15 Monaten ein einziges Mal unseren Rennwagen getestet hatte. Michael hat seine Arbeit gut gemacht, wie der erste Podiumsplatz dieser Saison unterstreicht. Leider hat er durch die Entscheidung der Rennkommissare alle Chancen auf einen weiteren Podiumsplatz im Hauptrennen verloren. Ich halte die Entscheidung der Kommissare für übertrieben, denn es war ein ganz normales Renngeschehen. Ich stehe voll und ganz hinter Michael Ammermüller. Ich freue mich, dass er bei uns im Team ist – er wird es auch weiterhin bleiben.