Großartiger Titelgewinn für Willi Weber und sein A1 Team Germany: Die Mannschaft des deutschen Motorsport-Managers gewann vorzeitig beim zehnten Lauf in China den A1 GP World Cup of Motorsport. Zwei dritte Plätze genügten dem Team im Schanghai, um vor dem Finale in Großbritannien mit 23 Punkten Vorsprung uneinholbar zu sein. Nach Frankreich in der Debütsaison 2005/2006 ist Deutschland damit in der Saison 2006/2007 der zweite Gewinner des Nationen-Weltcup-Titels im Motorsport.

Ins Sprintrennen startete das A1 Team Germany von der vierten Position. Bereits in der sechsten Kurve der GP-Rennstrecke von Schanghai attackierte Nico Hülkenberg den vor ihm fahrenden Amerikaner Jonathan Summerton, doch der verteidigte seine Position. In Kurve 13 war es soweit: Der Deutsche übernahm Rang drei. Zeitweilig fuhr Hülkenberg bessere Rundenzeiten als seine Vordermänner, doch bis ins Ziel des zehn Runden dauernden Sprints kam er an dem Briten Robbie Kerr und dem Neuseeländer Jonny Reid nicht vorbei.

Das Hauptrennen nahm der 19 Jahre alte Rheinländer aus Emmerich von der dritten Position in Angriff. Bis zur neunten Runde änderte sich an der Reihenfolge im Spitzenfeld nichts, dann begann die Runde der ersten Boxenstopps. Zusammen mit Italien, Irland und Südafrika eröffnete das A1 Team Germany die Reihe der Pflichtboxenstopps. Ein kleines Problem beim Wechsel des linken Hinterreifens kostete die Mannschaft einige Sekunden. Nach dem Reifenwechsel kehrte Hülkenberg auf Platz 17 zurück ins Rennen. Als bis Runde 17 auch die Konkurrenten gestoppt hatten, wurde klar, dass das deutsche Team eine Position verloren hatte – Jonathan Summerton war neuer Dritter. Als der Amerikaner in Runde 25 jedoch ausschied, rückte Deutschland um einen Platz vor. Die Ziellinie überquerte Nico Hülkenberg als Dritter hinter dem Neuseeländer Jonny Reid und dem Briten Robbie Kerr. Mit 23 Punkten Vorsprung bei 17 noch zu vergebenden Zählern reist das A1 Team Germany in zwei Wochen als vorzeitig feststehender Meister nach Brands Hatch in Großbritannien zum Finale.

Nicolas Hülkenberg:
"Ich bin erleichtert, dass wir den Titel gewonnen haben. Vielen Dank an das gesamte Team von David Sears! Wir kamen mit 27 Punkten Vorsprung nach China, aber es war dann doch nicht so leicht. In meinem Kopf laufen inzwischen das Formel-3-Programm und das A1-GP-Programm parallel ab, was die Sache nicht einfacher macht. Im Sprint konnte ich Jonathan Summerton ausbremsen, obwohl er etwas weniger Flügel fuhr und auf den Geraden schneller war. Wir haben aerodynamisch und mechanisch kleine Änderungen am Auto für das Hauptrennen vorgenommen, doch die Balance war nicht perfekt. Zudem kam die dritte Safety-Car-Phase genau dann, als es für mich wieder besser lief. Danach war die Luft ein wenig raus. So reichte es nur für Platz drei. Ich hoffe, dass wir in Brands Hatch zum Finale wieder ganz vorne mit dabei sind."

Willi Weber:
"Einen Glückwunsch und ein riesiges Dankeschön an das Team zum Gewinn des Weltcup-Titels! Ich bin sehr glücklich, dass wir unser Saisonziel vorzeitig erreicht haben. Jetzt können wir entspannt zum Finale nach Brands Hatch reisen, wo viel zehntausend Zuschauer erwartet werden, die das Team des Titelgewinners hoffentlich noch einmal in Hochform erleben werden. Es war in Ordnung, heute zweimal taktisch auf Platz drei zu fahren und die Punkte zu sichern. Man hatte aber deutlich gemerkt, dass die Abstimmung des Autos in China nicht perfekt war. Nico hatte in den Rennen zuvor gezeigt, dass er regelmäßig um den Sieg mitfahren kann. Er kann bessere Ergebnisse erreichen als die, die wir heute verbucht haben. Vielleicht gelingt uns ein krönender Abschluss in zwei Wochen, den ich vor Ort erleben werde."