Das A1 Team Germany von Willi Weber verteidigte beim neunten Lauf zum A1 GP World Cup of Motorsport mit Platz neun einen weiterhin großen Tabellenvorsprung von 27 Punkten, obwohl Einsatzpilot Christian Vietoris in Mexiko in einen Unfall verwickelt wurde. Der 17 Jahre alte Deutsche aus Gönnersdorf in der Eifel wurde bereits im Sprintrennen um den Lohn seiner guten Leistung im Qualifying gebracht, als sein Fahrzeug bei der Kollision zweier Konkurrenten ebenfalls beschädigt wurde und ausfiel. Im Hauptrennen verbesserte er sich mit einer Aufholjagd vom 21. auf den neunten Platz.

Christian Vietoris begann sein Rennwochenende, an dem er für das A1 Team Germany erstmals im Qualifying und in beiden Rennen antrat, mit einer starken Leistung. Im Zeittraining sicherte sich der Nachwuchsfahrer den zweiten Startplatz. Doch der Start aus der ersten Reihe verlief chaotisch. Salvador Duran aus dem A1 Team Mexiko kollidierte im Sprint mit dem Brasilianer Bruno Junqueira, dessen Auto in das Fahrzeug von Christian Vietoris prallte – der Deutsche schied ebenso wie der Brasilianer aus. In der Pause zwischen beiden Rennen tauschte die Einsatzmannschaft von David Sears Motorsport die hintere rechte Radaufhängung, eine Antriebswelle und Bauteile der Aerodynamik sowie der Karosserie am deutschen A1 GP-Rennwagen.

Von Startplatz 21 lieferte sich Christian Vietoris in der Anfangsphase des Hauptrennens sehenswerte Kämpfe und überholte mehrere Vordermänner. Zu Beginn der ersten Serie von Boxenstopps mehrerer Konkurrenten in Runde neun hatte sich das A1 Team Germany bis auf Platz 16 verbessert. Einen Umlauf später kam auch Christian Vietoris zum obligatorischen Reifenwechsel. Die Pflichtstopps aller Teams verteilten sich bis in die 19. Runde. Anschließend belegte die deutsche Mannschaft den neunten Platz. Der Debütant im Cockpit fuhr diese Platzierung nach Hause und sicherte dem Team somit zwei Punkte. Das A1 Team Neuseeland, direkter Verfolger von Tabellenführer Deutschland in der Meisterschaftswertung, kam auf Platz sechs ins Ziel und verringerte den Rückstand somit von 30 auf 27 Punkte. An den beiden verbleibenden Rennwochenenden werden noch bis zu 34 Punkte vergeben.

Christian Vietoris:
Im Sprint kam ich beim Start nicht gut weg und fiel auf Platz drei zurück, als sich der Unfall ereignete, in den ich verwickelt wurde. Das war sehr schade, denn ansonsten hätte ich um einen Podiumsplatz kämpfen können. Im Hauptrennen habe ich eine Aufholjagd gestartet und dabei auch immer wieder den PowerBoost-Button genutzt, mit dem die Leistung von 520 auf 550 PS steigt. 17 Runden vor Schluss verpasste ich einen Bremspunkt und handelte mir einen Bremsplatten ein, der starke Vibrationen auslöste. Im Hinblick auf unsere Ausgangsposition bin ich mit dem Rennergebnis nicht zufrieden. Ein großes Dankeschön an das Team, dass mich durch seinen guten Boxenstopp um mehrere Plätze nach vorn gebracht hat.

Willi Weber:
Christian hat uns mit seiner tollen Vorstellung im Qualifying viel Freude bereitet. Umso trauriger ist es, dass er ohne eigenes Verschulden bereits in der ersten Runde im Sprint ausschied. Damit wurde das Team gleich doppelt bestraft: Es gab keine Punkte im Sprint und die Ausgangsposition im Rennen war denkbar schlecht. Christian hat für uns Schadensbegrenzung betrieben und ist vom 21. auf den neunten Platz nach vorn gefahren. Das ist eine sehr bemerkenswerte Leistung in seinem ersten Renneinsatz im A1 GP-Rennwagen, auch wenn er sich mehr Punkte gewünscht haben mag. Christian wird in der nächsten Saison noch genügend Gelegenheit haben, zu zeigen, was in ihm steckt.