Herzlichen Glückwunsch, in Durban hast du dir den achten A1-Sieg in dieser Saison geholt. Hättest du vor der Saison erwartet, dass es so gut laufen kann?
Nico Hülkenberg: Natürlich nicht. Damit konnte keiner rechnen. Aber das Team und ich, wir haben uns während der Saison einfach gut entwickelt, die Zusammenarbeit läuft sehr gut und wir haben einfach einen Lauf. Ich denke, dass wir so gut zusammenarbeiten, macht uns im Moment so stark.

Im Team läuft alles sehr gut, Foto: A1GP
Im Team läuft alles sehr gut, Foto: A1GP

Würdest du da auch den Unterschied zu den anderen Teams sehen, dass es eben bei euch in der Zusammenarbeit so ideal läuft?
Nico Hülkenberg: Wir haben einfach super Mechaniker, einen super Teammanager und super Ingenieure. Es macht eher den Eindruck, als ob es leichter wird und uns alles entgegenkommt. Wir stecken aber schon jede Menge Arbeit rein, der Erfolg kommt ja nicht von selbst und im Moment passt einfach alles.

Und jetzt in Südafrika hattest du ja auf dem Kurs auch deine Freude?
Nico Hülkenberg: Ja, der war absolut geil. Er hatte einfach alles: Haarnadelkurven, mittelschnelle Kurven, schnelle Kurven, Schikanen und was mir besonders gefallen hat, war Kurve neun. Das ist eine schnelle Linkskurve, die man im fünften Gang fast mit Vollgas bei 230 durchfährt und links und rechts sind Betonmauern. Das war ziemlich herausfordernd und eine gute Mutkurve.

Im Rennen hat es dann ja einige Unfälle gegeben. War auf der Strecke generell wenig Platz?
Nico Hülkenberg: Es war nicht so eng, aber auch nicht massig Platz. Ich würde nicht sagen, dass es zu eng ist, aber es ist eben leicht, Fehler zu machen. Wenn man da nur ein paar Zentimeter neben der Ideallinie ist, dann reicht das schon, um in die Mauer zu rutschen. Man musste sehr konzentriert und präzise Fahren.

Die Strecke war ja auch in einer besonderen Lage. Hatte das ein eigenes Flair?
Nico Hülkenberg: Die Strecke war direkt am Strand und die Stadt war auch gleich nebenan. Aber das Tolle war eben, dass es direkt am Meer war und das hatte eine ganz besondere Atmosphäre.

In Mexiko wird dich jetzt dann Christian Vietoris ersetzen. Ich nehme an, du siehst das Auto in guten Händen.
Nico Hülkenberg: Ich hab gar keine Bedenken. Bei der Rookie-Session hat er einen guten Eindruck gemacht und schnell ist er mit dem Auto in jedem Fall. Zu vielen anderen dort hat er vielleicht etwas wenig Rennerfahrung, aber ich denke, er wird sich da schon durchschlagen.

Acht Mal durfte Nico Hülkenberg in dieser A1-Saison schon ganz oben auf dem Podest stehen, Foto: A1GP
Acht Mal durfte Nico Hülkenberg in dieser A1-Saison schon ganz oben auf dem Podest stehen, Foto: A1GP

Und du bist mit Formel 3 Tests beschäfitgt.
Nico Hülkenberg: Ja, ich bin jetzt gerade in Nogaro beim Formel 3 Test.

Danach geht es wieder zur A1 und ich nehme an, dass du dann die Meisterschaft nach Hause holen willst?
Nico Hülkenberg: Klar hoffe ich darauf, dass wir gewinnen. Nur mit gemütlich nach Hause schaukeln wird das eher nichts, aber wenn ich dann wieder im Auto sitze, will ich natürlich auch wieder ganz vorne sein.

Wie sehr hat sich das Medieninteresse seit Beginn deiner Erfolgsserie eigentlich gesteigert?
Nico Hülkenberg: Ich hab schon gemerkt, dass mich mehr Leute erkennen und kennen und Journalisten und Zeitungen rufen mehr an, das stimmt schon.

Wie geht es dir mit dem gesteigerten Interesse?
Nico Hülkenberg: Ich habe keine Probleme damit, also mich stört es nicht. Es ist jetzt nicht so, dass ich sage: 'oh, der schon wieder.' Ab und zu, wenn man gerade das Rennen hinter sich hat und mit den Jungs den Sieg feiern will und dann aber noch bei der Pressekonferenz sitzt und noch zehn andere Journalisten was wollen, dann hat man halt manchmal keine Lust und will weg. Aber da muss man auch durch, denn das ist auch Teil des Jobs.