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Bereits zum vierten Mal schickten sich die A1GP-Teams am vergangenen Wochenende an für die "Ehre ihres Vaterlandes" um die Wette zu fahren.

Die Strecke in Eastern Creek sah dabei sehr gut aus. Es war allerdings alles ziemlich eng und von den Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr ganz zeitgemäß. Das 'beste' Beispiel dafür war der schwere Unfall des Japaners am Sonntag. Der Kurs bot nicht nur an dieser Stelle nicht genügend Auslaufzonen und Kiesbetten. Glücklicherweise endete der Unfall glimpflich und Hayanari Shimoda durfte schon am Montag das Krankenhaus verlassen.

Auf sportlicher Seite drängt sich nach den beiden Läufen in Australien eine Erkenntnis immer mehr auf: Die Franzosen sind das klar dominierende Team. Und zwar egal welcher der beiden Piloten im Cockpit des Autos mit der Tricolore sitzt.

Das deutsche Team hatte unterdessen wieder einmal etwas Pech. Im Qualifying kämpfte Adrian Sutil darum eine perfekte Runde hinzubekommen und im Rennen erlebte er einen vermeidbaren Unfall. Allerdings passieren solche Dinge auf dem Weg nach vorne.

Für ihn war das Wochenende zu diesem Zeitpunkt bereits gelaufen. Denn mit einem gebrochenen Daumen konnte er im Hauptrennen nur noch einige Runden drehen, bevor aufgeben musste.

Von den drei deutschsprachigen Ländern mischt deshalb nur die Schweiz regelmäßig ganz vorne mit. Red Bull Testfahrer Neel Jani hat sich mit seinem Team in der Spitze etabliert.

Bei den Österreichern zeigt die Formkurve von Mathias Lauda zwar nach oben, etwas Zählbares konnte er bislang aber noch nicht herausholen.

Besonders stark präsentierte sich in Downunder das portugiesische Team rund um Alvaro Parente. Ganz überraschend kam das jedoch nicht. Schließlich ist Parente nicht umsonst Meister in der britischen Formel 3 geworden.

Einen umstrittenen Vorteil sicherte sich der Portugiese, als er in der Woche vor dem Rennen zusammen mit Nelson Piquet Jr., Salvador Duran und einigen anderen Fahrern in Eastern Creek mit einem F3-Auto auf der Strecke testete. Das führte dazu, dass die Piloten nun 120 Tage vor einem A1GP-Rennen nicht mehr auf einem aktuellen Kurs testen dürfen. Eine Ausnahme ist natürlich, wenn sie in einer anderen Rennserie an den Start gehen.

Beim nächsten Rennen gehört dieser Heimvorteil dem Malaien Alex Yoong. Der Ex-Minardi-Pilot konnte in diesem Jahr bislang überzeugen und meistens in den Top-6 mitmischen. Er ist zwar nicht der Allerschnellste, aber er liefert eine ordentliche Leistung ab. Als Ex-F1-Pilot sollte er allerdings auch dazu fähig sein in der A1GP Serie unter die besten Zehn zu fahren.

Das Debüt von Bryan Herta empfand ich unterdessen als sehr dünn. Für die große Erfahrung die der Amerikaner in die Waagschale werfen kann, war sein Abschneiden alles andere als berauschend. Böse Zungen würden nun behaupten, dass er nahtlos an die Leistungen von Scott Speed angeknüpft hat.

Das wäre den beiden US-Boys gegenüber aber unfair. Schließlich beweist es eher, wie hoch das Niveau unter den Top-10 in der A1GP-Serie ist. Vom aktuellen Fahrerfeld besitzen sicherlich drei bis vier Piloten das Talent, um es eines Tages bis in die Königsklasse des Motorsports zu schaffen.