Am Ende lagen sie sich in den Armen: Ralf Kraus, Seppo Lehtinen, Andreas Schwarz und Jens Bombosch sahen mit dem Opel Astra OPC von PB-Per4mance das Ziel beim ADAC 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und belegten den fünften Rang im Astra-Cup. Team-Manager Ulli Neuser war stolz auf die gesamte Mannschaft: "Unser Team hat nie aufgegeben und bis zuletzt gekämpft."

Das Team aus Münster erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Nach problemlosem Qualifying nahm Kraus bei seinem zehnten 24h-Rennen als erster am Volant Platz. Bei herrlichem Frühsommerwetter konnte der Routinier gleich in der Startrunde diverse Plätze gutmachen. Im zweiten Umlauf kam es im Bereich Aremberg zu einer folgenreichen Kollision.

"Ein Argentinier mit einem VW Golf fuhr recht langsam, dahinter bildete sich eine kleine Gruppe. Wir waren mit drei bis vier Fahrzeugen eng beisammen, teilweise nebeneinander. Ich musste einem anderen ausweichen, habe dabei aber den Golf getroffen. Leider wurde hierbei die Hinterachse beschädigt", erklärte Kraus, der später in der Box auch den Golf-Fahrer aufsuchte. Beide einigten sich auf einen "typischen Rennunfall".

Kraus erreichte zum Glück aus eigener Kraft die Boxen, wo die Mechaniker in nur 25 Minuten die Hinterachse tauschten. "Dafür gab es auch ein Lob von den Opel-Verantwortlichen", freute sich Neuser.

Kurz vor Ende der vierten Stunde setzte Regen ein, der immer heftiger wurde und die Rennleitung zwei Stunden später veranlasste, aufgrund der katastrophalen Sichtverhältnisse das Rennen zu unterbrechen. Nach neun Stunden Pause ging es morgens um 8 Uhr bei deutlich weniger Regen weiter und im Ziel war es dann sogar wieder trocken.

Am Sonntagmorgen um kurz nach 11 Uhr wurde Lehtinen bei der Anfahrt zum Schwedenkreuz von einem Renault Clio regelrecht abgeschossen. "Ich war deutlich schneller und zu 90 Prozent auch schon an ihm vorbei, als der herüberzieht und mir auf die Ecke fährt", schilderte der Finne, dessen Aussage durch Videoaufnahmen belegt wurde. Der Astra und der Clio drehen sich mehrfach und krachen in die Leitplanken. Die nun verschmutzte Strecke wird sogar den beiden nachfolgenden Mercedes SLS, darunter auch dem späteren Gesamtsieger, zum Verhängnis. Beide touchieren ebenfalls leicht die Leitplanken.

Mit dem waidwunden Astra erreichte zum Glück auch der Finne aus eigener Kraft die Box. Neben dem erneuten Hinterachsenwechsel standen dieses Mal noch umfangreichere Arbeiten an. "Wir kämpfen so lange, bis es bei Opel keine Hinterachsen mehr gibt", sagte Neuser mit einem Augenzwinkern. Erneut leistete die Crew rund um Teameigner Peter Bonk Großartiges, der Fronttriebler kehrte ins Rennen zurück und wurde mit 15 Runden Rückstand auf den Klassensieger sogar noch gewertet.