Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring stellt in jedem Jahr eine Herausforderung dar. Rund 200.000 Fans pilgern jährlich an die längste und härteste Rennstrecke der Welt. Sogar Musiker Smudo von den 'Fantastischen Vier' lässt sich das Spektakel nicht entgehen. Der 44-Jährige bleibt aber nicht in der Beobachterrolle, sondern schlüpft jährlich in den Rennanzug.

Zusammen mit Thomas von Löwis of Menar, Tim Schrick und Charlotte Wilking wird der Musiker einen umweltfreundlichen Volkswagen Scirocco pilotieren. Eingesetzt wird das "Bioconcept-Car" vom Four Motors Rennteam aus Reutlingen. Sie wollen demonstrieren, dass Rennsport deutlich nachhaltiger möglich ist, als gemeinhin angenommen.

Ein gutes Team

Darum wird der Scirocco von einem Biokraftstoff-Mix angetrieben und nutzt bei der Karosserie und weiteren Bauteilen Bioverbundwerkstoffe und Biokunststoffe. Schon im vergangenen Jahr ging die Mannschaft mit dem Wolfsburger Fabrikat auf die Piste, schied jedoch nach einen technischen Defekt frühzeitig aus. Nun soll der weiterentwickelte Rennwagen erste Erfolge erzielen.

Smudo startet nicht zum ersten Mal beim 24h-Rennen, Foto: ufop.de
Smudo startet nicht zum ersten Mal beim 24h-Rennen, Foto: ufop.de

Um sich nicht nur auf die Power des "Bio-Autos" zu verlassen, wurden erfolgreiche Piloten verpflichtet. Thomas von Löwis of Menar ging 1987, 1988 und 1992 sogar in der DTM an den Start, Tim Schrick fuhr bereits mit zarten 13 Jahren zum ersten Mal auf der Nordschleife und Rennamazone Charlotte Wilking setzte sich bereits bei diversen Sichtungslehrgängen gegen ihre männlichen Mitstreiter durch.

Um einen Ausfall wie im Vorjahr zu verhindern, wurde der gesamte Antriebsstrang optimiert. Angetrieben wird das 240 PS starke 2-Liter-Dieselaggregat mit einem Hochleistungsbiokraftstoff auf Basis von heimischem Rapsöl. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus konventionellem Raps-Biodiesel (RME) und so genanntem HVO-Biokraftstoff. HVO bedeutet "Hydrotreated Vegetable Oil", also hydriertes Pflanzenöl und emittiert im Vergleich zu konventionellem Diesel deutlich weniger Ruß und andere umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe.

"Mit unserem Projekt werden wir auch in diesem Jahr zeigen, dass es neben der aufwändigen und teuren Hybridtechnologie noch viel mehr gibt, was sowohl im Rennsport als auch in normalen Serienfahrzeugen für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann", erklärt Smudo.