Aston Martin ist der erste Hersteller, der sich ganz offiziell zum neuen Hypercar-Reglement der Langstreckenweltmeisterschaft bekennt. Wie der britische Sportwagenhersteller am Freitag im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans bekanntgab, wird Aston Martin ab 2020 mit mindestens zwei Valkyrie Hypercars an den Start gehen.

Lange wurde um das Hypercar-Reglement ab 2020 gerungen. Ein großer Diskussionspunkt war dabei die Hybrid-Komponente. Während Hersteller wie Toyota die Hybrid-Technologie auch bei den Hypercars in ausgeprägter Version sehen wollen, stellt Aston Martin das vor ein Problem.

Die Straßenversion ist derart radikal ausgelegt und setzt auf einen 6,5 Liter großen V12-Saugmotor, dass auch bei einem speziell entwickelten Rennwagen nicht einfach ein Hybridsystem Platz finden würde. Derzeit evaluiert Aston Martin noch den Einsatz von Hybrid-Technologien.

Der Valkyrie - hier in der AMR Pro Version - soll das extremste Straßenauto überhaupt werden, Foto: Aston Martin
Der Valkyrie - hier in der AMR Pro Version - soll das extremste Straßenauto überhaupt werden, Foto: Aston Martin

Auch bei der Serienversion steht noch nicht ganz fest, welche Rolle die Hybrid-Komponente spielen soll. Motorenpartner Cosworth verspricht jedenfalls schon 1.000 PS des hochdrehenden Saugers. Das Drehzahllimit liegt schon in der Serie bei 11.100 Umdrehungen pro Minute.

Das Hypercar-Reglement bedeutet gleichzeitig das Ende der LMP1-Hybriden. Private Nicht-Hybrid LMP1-Autos dürfen 2020 noch an den Start gehen. Ziel des neuen Reglements ist es, dass Hersteller ohne exorbitanten Entwicklungsaufwand mit um den Gesamtsieg fahren können.

"Die Balance of Performance macht es interessant", erklärte Aston Martion Geschäftsführer Andy Palmer in Le Mans. "So müssen nicht Millionen Dollar für Kleinigkeiten ausgegeben werden. So liegt die Kontrolle über das Racing wieder bei Teams und Fahrern."

Der Valkyrie ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Aston Martin, Red Bull Advanced Technologies und AF Racing. Formel-1-Stardesigner Adrian Newey zeichnete höchstpersönlich für das Hypercar verantwortlich.

Mercedes hat mit dem AMG One ebenfalls ein Hypercar im Angebot, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes hat mit dem AMG One ebenfalls ein Hypercar im Angebot, Foto: Mercedes-Benz

"Hoffentlich kommen noch weitere Hersteller", so Palmer. "Wir machen das nicht, um gegen uns allein anzutreten." Die Chancen auf namhafte Konkurrenz stehen gut: Neben Toyota zeigt auch McLaren großes Interesse. Selbst Mercedes hätte mit dem 'AMG One' ein Auto im Portfolio, das gut zum Hypercar-Reglement passen würde.