Noch etwas mehr als zwei Wochen, dann stehen die 24 Stunden von Le Mans auf dem Programm. Für das prestigeträchtige Langstrecken-Rennen gelten wie in jedem Jahr besondere Regelungen abseits der WEC-Regularien. Darauf müssen sich Fahrer und Teams einstellen:

Balance of Performance

Die LMP-Boliden sind davon nicht betroffen, jedoch müssen sich alle Fahrzeuge der beiden GTE-Klassen einer Balance of Performance unterziehen. Diese Angleichung der Fahrzeuge soll das Feld eng beieinander halten und zu große Vorteile eines Wettbewerbers verhindern. Dies geschieht durch Luftmengenbegrenzer für die Motoren, wodurch die Leistung reduziert wird, oder durch Zusatzgewichte. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hersteller versuchen, für sich das Beste herauszuholen.

Die GTE-Boliden müssen sich einer Balance of Performance unterziehen, Foto: Speedpictures
Die GTE-Boliden müssen sich einer Balance of Performance unterziehen, Foto: Speedpictures

Die Regelungen hier sind aber ganz klar. Liefert ein Hersteller falsche Informationen oder Daten bezüglich der eigenen Leistungsfähigkeit, droht eine Strafe. Diese kann vor, während und nach einem Rennen ausgesprochen werden. Die Mindeststrafe liegt hier bei fünf Minuten Stop-and-Go. Sollten BoP-Sanktionen vor oder während des Rennens ausgesprochen werden, müssen die Fahrer des entsprechenden Fahrzeuges bis zum Anbruch der letzten 30 Minuten des Rennens warten, ehe sie diese absitzen dürfen.

Anzahl der Motoren

Die 24 Stunden von Le Mans unterscheiden sich von allen anderen WEC- und ELMS-Rennen besonders durch die Distanz. Eine besondere Belastung wartet daher auf die Motoren. Für die GTE-Klassen gilt: Für Freies Training, Qualifying, Warm-Up und Rennen stehen pro Fahrzeug insgesamt zwei Motoren zur Verfügung. Zudem ist die Anzahl der Motoren am Test-Tag frei. In der Prototypen-Klasse richtet sich die Zahl der Motoren nach dem Programm, das im Laufe der Saison abgespult wird. Die Hybrid-Boliden der LMP1 sind alle für die gesamte Saison gemeldet, für sie gilt das Limit von fünf Motoren pro Saison.

Für die Vollzeit-Starter der LMP2 - egal ob in der WEC oder ELMS - gilt ein Maximum von drei Motoren pro Saison, wenn sie auch an allen zusätzlichen Events wie dem Test-Tag teilnehmen. Ansonsten stehen diesen Teams zwei Motoren zur Verfügung. Bei Überschreitung dieser Zahl droht eine fünfminütige Stop-and-Go-Strafe. Boliden, die nur in Le Mans antreten oder nicht für das gesamte Jahr in der WEC oder der ELMS eingeschrieben sind, erhalten für den gesamten Event einen Motor. Bei Missachtung dieses Limits müssen die Fahrer ebenfalls fünf Minuten an der Box verharren.

Für die Hybrid-Boliden gelten keine besonderen Motoren-Bestimmungen, Foto: Toyota
Für die Hybrid-Boliden gelten keine besonderen Motoren-Bestimmungen, Foto: Toyota

Anzahl der Reifen

In der LMP1-Klasse stehen jedem Boliden insgesamt 28 Slickreifen für die Trainings und das Qualifying sowie das Warm-Up zur Verfügung. Im Rennen können die Teams auf 48 Reifen zurückgreifen. Hinzu kommen vier Extra-Reifen für den Event. Teams, die mit dem neuen Lieferanten Dunlop an den Start gehen, erhalten statt der 48 Reifen sogar 64 für das Rennen. Ähnlich sieht es in der LMP2 aus. Sieben Sätze stehen für die Trainings, Qualifying und Warm-Up zur Verfügung, 16 Sätze für das Rennen. Auch hier gibt es vier zusätzliche Slickreifen. Die Situation in der GTE-Kategorie ist fast identisch, in den Trainings jedoch haben die Teams einen Satz Reifen mehr zur Verfügung.

Fahrzeit und Nachttraining

Um die Startberechtigung für das Rennen zu erhalten, müssen die Fahrer fünf Nachtrunden drehen. Erhalten die Piloten die Zulassung für das Rennen, müssen sie eine bestimmte Zeit während des Rennens im Auto verbringen. Für die LMP1, die LMP2 sowie die GTE-Am gilt: Kein Fahrer darf weniger als sechs Stunden im Auto sitzen. Für alle Klassen gilt zudem: Innerhalb von sechs Stunden darf ein Fahrer nicht mehr als vier Stunden am Steuer platznehmen und die Maximaldistanz, die ein Fahrer während der 24 Stunden zurücklegt, darf 14 Stunden nicht übersteigen.