Die Hybrid-Akteure lassen es erst einmal vorsichtig angehen: Um nicht gleich den ACO-Offiziellen die Haare zu Berge stehen zu lassen, begnügten sich die LMP1-Werksteams zunächst mit Zeiten über 3:20 Minuten. Trotzdem ist es nur eine Frage der Zeit, bis die 200-Sekunden-Marke fällt. Neel Jani markierte im Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 19, den er sich mit Romain Dumas, Marc Lieb und Ersatzmann Fred Makowiecki teilt, in 3:21.945 Minuten die schnellste Zeit der Vormittagssession, ehe um etwa 10:30 Uhr der Regen einsetzte.

Alles läuft auf ein Duell Audi vs. Porsche hinaus: Hinter dem Jani-Porsche folgen zwei Audi R18 e-tron quattro: Das Fahrzeug mit den Zeitarbeitern Marco Bonanomi, Filipe Albuquerque und Rene Rast war in 3:22.307 Minuten dreieinhalb Zehntel langsamer als der Porsche, die Le-Mans-Titelverteidiger Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer folgten in 3:22.930 Minuten. Die zwei weiteren Porsche und der verbliebene Audi machten die Plätze vier bis sechs untereinander aus.

Der beste Toyota TS040 Hybrid hatte bereits fünf Sekunden Rückstand auf die Bestzeit: Alex Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway kamen auf eine Zeit von 3:26.929 Minuten, das Schwesterfahrzeug, das mit Anthony Davidson, Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Kamui Kobayashi besetzt ist, war eine Zehntel langsamer (3:27.017). Es sieht bereits jetzt nach einer Fortsetzung der Spa-Misere für die Weltmeister aus.

Nissan macht es spannend: Noch keine Standortbestimmung

Einen starken Auftakt legte Rebellion Racing hin: Nicolas Prost, Mathias Beche und Nick Heidfeld fuhren in 3:30.508 Minuten beim Debüt des R-One mit AER-Power in einer offiziellen Session nur drei Sekunden langsamer als Toyota. Das zweite Fahrzeug setzte keine repräsentative Zeit. Dem Team ByKolles blieb nur Staunen, mehr als 3:38.904 waren nicht drin. Allerdings hatten Simon Trummer, Pierre Kaffer und Tiago Monteiro einen Rückschlag zu verkraften: Ein Reifenschaden beschädigte einige wichtige Teile. Die Folge war eine von zwei roten Flaggen wegen Trümmern auf der Strecke.

Die spannende Frage, wie es denn nun um Nissan steht, konnte noch nicht beantwortet werden. Keiner der drei GT-R LM Nismo markierte eine aussagekräftige Zeit. Schnellste der drei Fronttriebler waren Olivier Pla, Jann Mardenborough und Max Chilton in 3:43.383 Minuten, was bereits langsamer war als die schnellsten LMP2-Zeiten. Die anderen Nissan rannten in Probleme: Ein Fahrzeug (Tincknell/Krumm/Buncombe) blieb liegen und sorgte für eine weitere rote Flagge, das andere (Matsuda, Shulzhitskiy/Ordonez) kämpfte mit Elektronik-Problemen.

Corvette, Ferrari und Porsche dicht beisammen

Laurens Vanthoor bescherte sich und Chris Cumming im Ligier JS P2 mit HPD-Antrieb in 3:41.919 Minuten die Bestzeit in der LMP2; als der Regen kam, wurde das Oak-Fahrzeug jedoch durch einen Motorschaden lahmgelegt. Mit Signatech Alpine (3:42.273) und KCMG (3:42.453) kamen zwei WEC-Teams auf die Plätze zwei und drei, beste ELMS-Mannschaft war Jota Sport in 3:42.547 Minuten auf Platz vier.

Schon klar unter vier Minuten war die GTE Pro unterwegs, und die Fahrzeuge scheinen gut ausbalanciert zu sein: Die Corvette von Oliver Gavin, Tommy Milner und Jordan Taylor holte die Bestzeit in 3:58.162 Minuten, eine knappe halbe Sekunde dahinter sortierten sich Gimmi Bruni, Toni Vilander und Giancarlo Fisichella im AF-Corse-Ferrari ein (3:58.616), gefolgt vom Manthey-Porsche von Patrick Pilet, Fred Makowiecki, Wolf Henzler und Ersatzfahrer Sven Müller (3:59.043). Lediglich Aston Martin hinkt etwas zurück; im schnellsten V8 Vantage kamen Stefan Mücke, Darren Turner und Rob Bell auf 4:02.707 Minuten.

Die GTE Am hingegen machten Ferrari-Teams unter sich aus. Bestzeit für Peter Ashley Mann, Raffaele Giammaria und Matteo Cressoni in 4:00.677 Minuten für AF Corse, gefolgt vom ebenfalls durch AF Corse eingesetzten SMP-Ferrari von Viktor Shaitar, Alexey Basov und Andrea Bertolini (4:01.303) und einem weiteren AF-Corse-Boliden, gefahren von Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Rui Aguas (4:02.401 Minuten).