Einen Monat vor dem großen Aufeinandertreffen in Le Mans stecken Teams und Funktionäre mitten in der Vorbereitung auf den Marathon Mitte Juni. Porsche absolvierte im Motorland Aragon einen langen Test über - Porsche ist hier sehr genau - 6.009 Kilometer. Für jeden der sechs Werksfahrer sprang also umgerechnet eine WEC-Distanz heraus. "Wir hatten mit der Erfahrung aus den vorhergehenden Tests und den ersten zwei WEC-Rennen Modifikationen umgesetzt, die sich jetzt bewährt haben. Gleichzeitig haben wir neue Schwachstellen aufdecken können, die wir nun noch versuchen abzustellen", bilanzierte Teamchef Andreas Seidel.

Strakka-Dome top vorbereitet

Auch Strakka-Dome treibt sein Programm voran. Die Homologationsprobleme, durch die das Team die ersten beiden WEC-Rennen verpasst hatte, sollen bis Le Mans aussortiert sein. Die Zeit nutzte das Team für ausgiebige Testfahrten: Diese Woche in Silverstone konnte der japanische Prototyp aber nur im Regen getestet werden, kommende Woche in Spa hofft man bei einem Drei-Tages-Test auf besseres Wetter. Zusätzlich ermöglichte ein brandneuer Simulator bereits 16.000 virtuelle Testkilometer. Das Ziel ist jetzt, den Fahrern Nick Leventis, Danny Watts und Jonny Kane genug reale Erfahrung zu geben.

BoP-Test in Frankreich

In den GTE-Klassen wird es erstmals einen eigenen BoP-Test für Le Mans geben. Die Low-Downforce-Kits, die entgegen früherer Planungen nun doch eingesetzt werden dürfen, werden dazu auf einer Highspeed-Teststrecke von Michelin nahe Clermont-Ferrand stattfinden. Eine 15-köpfige Expertengruppe wird nicht nur die finale Konfiguration der Bodykits festlegen, sondern auch die Restriktorgrößen. Das BoP gilt nur für Le Mans.

Lotus T129 weiter ein Phantom

Noch immer stehen viele Fragezeichen über Lotus: Der T129 soll nach Angaben des Teams weiterhin in Le Mans debütieren. Zuletzt wurden Anhänger des Teams ohne Beklebung in Brüssel gesichtet. Sollte das Fahrzeug in Le Mans starten, wird der bislang bestätigte Christijan Albers vermutlich von Christophe Bouchut und Pierre Kaffer unterstützt werden.

Oak Racing warnt vor unsicherer LMP2-Zukunft

Oak Racing zeigt sich angesichts der bisher lahmenden LMP2-Klasse bestürzt. Teamchef Philippe Dumas mahnte gegenüber Endurance Info, dass die kleine Prototypenklasse einen schweren Stand in der WEC habe. Der weltweite Einsatz in der WEC sei für Gentlemen-Fahrer, die in der LMP2 obligatorisch sind, schwer zu bewerkstelligen, da sie mit ihren - oft zeitaufwendigen - Jobs kollidieren. Außerdem sei das Fahrer-Ranking ein Problem. Oak Racing spannte für 2014 mit Ligier zusammen und hat bereits ein LMP2-Coupe getestet. Obwohl es für 2014 nicht geklappt hat, gilt Oak Racing weiterhin als heißer LMP1-Anwärter.