Audi hat zum zwölften Mal die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Das Trio Allan McNish, Tom Kristensen und Loïc Duval siegte nach 348 Runden vor dem Toyota mit Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin sowie dem Schwesterauto mit Marc Gené, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis. Für Rekordsieger Kristensen ist sein neunter Gesamtsieg an der Sarthe nach den schrecklichen Ereignissen vom Samstag der wohl traurigste seiner Karriere, hat er mit Allan Simonsen nicht nur einen Landsmann sondern auch einen langjährigen Wegbegleiter und Freund verloren.

Ergebnis nach 24 Stunden, Klasse LMP1
1 Kristensen/Duval/McNish (Audi, #2)
2 Davidson/Buemi/Sarrazin (Toyota, #8)
3 Gené/di Grassi/Jarvis (Audi, #3)

Zu Beginn der letzten beiden Rennstunden ging es an der Spitze vor allem zwischen Oliver Jarvis und Nicolas Lapierre um den letzten Platz auf dem Podium. Bei einsetzendem Regen rutschte Lapierre eingangs der Porsche-Kurve aber in die Reifenstapel. Nur mit viel Glück konnte er den Toyota zurück in die Box schleppen. Rang drei war nicht mehr in Reichweite, der nächste Audi aber noch weit genug entfernt. Durch die vielen Probleme an den Autos von Rebellion holte sich Strakka die inoffizielle Privatteamwertung und Rang sechs im Gesamtklassement.

Doppelsieg für Oak in der LMP2

Hinter den beiden Morgan-Nissan von Oak kämpften in der LMP2 noch G-Drive (Rusinov/Martin/Conway) und Greaves mit Mardenborough/Ordoñez/Krumm um den dritten Rang. Dass an der Spitze trotzdem nicht langsamer gefahren wurde, zeigte die schnellste Rennrunde der Klasse durch Olivier Pla mit 3:38,059 Minuten. Bertrand Baguette rutschte in Führung liegend zusammen mit dem Auto von Pierre Thiriet in die Leitplanken, konnte aber im Gegensatz zum TDS-Auto weiterfahren. Das Feld musste erneut neutralisiert werden und in der Klassenwertung blieb John Martin auf dem letzten Podestplatz.

Ergebnis nach 24 Stunden, Klasse LMP2
1 Baguette/González/Plowman (Oak-Morgan, #35)
2 Pla/Heinemeier Hansson/Brundle (Oak-Morgan, #24)
3 Rusinov/Martin/Conway (G-Drive-Oreca, #26)

Äußerst spannend präsentierte sich in der Schlussphase weiterhin die GTE-Pro-Klasse. Der in der Spitzengruppe verbliebene Aston Martin mit Stefan Mücke, Darren Turner und Peter Dumbreck kämpfte wenige Sekunden vom Porsche mit der Startnummer 92 getrennt gegen ihn um den Sieg. Beim vorletzten Stopp übernahm Mücke den Vantage von Turner, Lieb/Lietz/Dumas stoppten kurze Zeit später und kamen knapp vor der Konkurrenz zurück auf die Strecke. Als der Regen wieder stärker wurde, blieben Mücke und Richard Lietz draußen, der Österreicher wechselte dann aber doch auf Regenreifen. Mücke versuchte, sich auf Slicks auf der Bahn zu halten, scheiterte aber mit diesem Poker. Den möglichen Sieg vergab Aston Martin mit einem viel zu langen Boxenstopp und einem zusätzlichen Halt. Selbst der zweite 911 RSR rutschte noch durch.

Porsche bei den GT-Rennern obenauf

Ergebnis nach 24 Stunden, Klasse GTE Pro
1 Lieb/Lietz/Dumas (Manthey-Porsche, #92)
2 Bergmeister/Pilet/Bernhard (Manthey-Porsche, #91)
3 Dumbreck/Mücke/Turner (Aston Martin Racing, #97)

Auf Rang vier liegend rutschte Toni Vilander im Ferrari von AF Corse 90 Minuten vor dem Ende in der Mulsanne geradeaus in den Kies. Der Finne konnte das Auto wieder in Gang bringen, fiel aber hinter die erste Corvette zurück. In der GTE-Am-Sektion ging der Sieg an Porsche und IMSA Performance. Raymond Narac, Christophe Bourret und der Werksjunior Jean-Karl Vernay distanzierten zwei Ferraris von AF Corse und das Team von Patrick Dempsey.

Ergebnis nach 24 Stunden, Klasse GTE Am
1 Narac/Bourret/Vernay (IMSA-Porsche, #76)
2 Perazzini/Casè/O'Young (AF-Corse-Ferrari, #55)
3 Gerber/Griffin/Cioci (AF-Corse-Ferrari, #61)

Audi hat durch das Ergebnis in Le Mans und der dort vergebenen doppelten Punkteausbeute die Gesamtführung in der Langstrecken-WM ausgebaut, die heutigen Sieger sind jetzt an der Spitze der Fahrerwertung. Am ersten September-Wochenende geht die WEC dann ins große Finale mit fünf Rennen in Amerika und Asien, beginnend mit dem Sechs-Stunden-Rennen von São Paulo in Brasilien.