Das erste Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans nutzte Porsche AG Team Manthey am Mittwoch vor allem dazu, an der Abstimmung des neuen Porsche 911 RSR für seinen ersten Start beim berühmtesten Langstreckenrennen der Welt zu arbeiten. Nachdem der Elfer mit der Startnummer 92, den sich die Porsche-Werksfahrer Romain Dumas, Marc Lieb und Richard Lietz teilen, im Training noch mit der Bestzeit in der Klasse GTE-Pro geglänzt hatte, reichte es im bei Nacht ausgetragenen Qualifying zum fünften Platz. Im zweiten 911 RSR mit der Startnummer 91 kamen ihre Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister, Timo Bernhard und Patrick Pilet auf die siebtschnellste Zeit.

Der beste Porsche in der Klasse GTE-Am war der 911 GT3 RSR des Teams Proton Competition auf dem zweiten Platz. Das Cockpit teilen sich Christian Ried und seine italienischen Teamkollegen Gianluca Roda und Paolo Ruberti. Der Elfer von IMSA Performance Matmut mit Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler fuhr die drittschnellste Zeit. Im 911 GT3 RSR des Teams Dempsey/Del Piero Racing belegten Hollywoodstar Patrick Dempsey und Porsche-Werksfahrer Patrick Long zusammen mit Joe Foster den siebten Platz.

Stimmen nach dem ersten Qualifying

Jörg Bergmeister (# 91): "Für mich ging es in erster Linie darum, meine Pflichtrunden zu fahren. Ich war auf gebrauchten Reifen unterwegs, eigentlich lief alles problemlos. Als Fahrer ist man zwar nie ganz zufrieden, aber ich denke, dass wir im Hinblick auf das Rennen auf dem richtigen Weg sind."

Patrick Pilet (# 91): "Die Balance des Autos war okay. Auf meiner schnellsten Runde hatte ich aber sehr viel Verkehr auf der Strecke und habe deshalb etwas Zeit verloren. Für morgen müssen wir weiter an der Balance arbeiten."

Marc Lieb (links) und Kollege Jörg Bergmeister, Foto: Porsche
Marc Lieb (links) und Kollege Jörg Bergmeister, Foto: Porsche

Timo Bernhard (# 91): "Das war heute kein sehr arbeitsintensiver Tag für mich. Im Training bin ich drei Runden gefahren, dann kam die rote Flagge raus. Als ich im Qualifying für den letzten Stint ins Auto steigen wollte, wurde wieder die rote Flagge gezeigt, und auch danach ging es nicht mehr weiter. Jetzt hoffe ich, dass ich morgen etwas länger zum Fahren komme."

Marc Lieb (# 92): "Das Qualifying war ganz gut. Ich bin mit gebrauchten Reifen gefahren, das hat gut funktioniert. Mit der Balance des Autos bin ich zufrieden. Natürlich müssen wir an der Abstimmung noch etwas feilen, aber ich denke, dass wir das bis zum Rennen hinbekommen. Im Vergleich zu Silverstone und Spa sind wir einen großen Schritt weiter."

Richard Lietz (# 92): "Meine erste Runde war sehr gut. In der zweiten habe ich mich gedreht. Zum Glück ist aber nichts passiert und mit dem zweiten Reifensatz war ich dann problemlos unterwegs."

Romain Dumas (# 92): "Ich bin im Qualifying leider nicht zum Fahren gekommen. Im Training habe ich am Nachmittag einige Runden gedreht. Es hat viel Spaß gemacht, mal wieder mit einem GT-Auto auf dieser Strecke unterwegs zu sein."

Wolf Henzler (#67): "Ich war heute zum ersten Mal auf neuen Reifen mit dem Auto unterwegs. Die Balance ist noch nicht perfekt. Ich hoffe, dass wir morgen noch einmal angreifen können."

Jean-Karl Vernay (#76): "Wir haben uns im Vergleich zum letzten Rennen in Spa in allen Bereichen verbessert. Auf den Geraden sind wir noch etwas langsam, aber wir kommen näher an unsere Konkurrenten heran. Ich lerne die Strecke mit jeder Runde immer besser kennen."

Patrick Long (#77): "Ich bin anfangs mit gebrauchten Reifen rausgefahren, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Als ich dann mit weichen Reifen auf eine gute Qualifyingzeit aus war, wurde in der ersten Kurve die gelbe Flagge gezeigt. Danach blieb nur noch Zeit, die für das Nachttraining vorgeschriebenen Pflichtrunden zu absolvieren."

Patrick Dempsey (#77): "Ich freue mich sehr, mit Porsche in Le Mans am Start zu sein. Das ist wirklich eine tolle Erfahrung. Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber das waren nach langer Zeit meine ersten Nachtrunden auf dieser schwierigen Strecke. Der Porsche macht unheimlich viel Spaß. Ich habe viel gelernt und bin zuversichtlich, dass wir bis zum Rennen noch weitere Fortschritte machen."

Paolo Ruberti (#88): "Ich war fast eine Sekunde schneller als im freien Training. In der ersten Schikane war ich dann aber wohl etwas zu schnell. Ich habe das Heck verloren und hatte Glück, dass ich nirgends eingeschlagen bin."