Ob es den Fußtritt von Valentino Rossi gegen Marc Marquez im Vorjahr in Sepang nun tatsächlich gab, darüber ist sich selbst die Fachwelt bis heute nicht einig. Fahrerkollegen und auch Ex-Piloten vertreten beide Standpunkte. Für Aufsehen sorgte daher Marquez' Jubel bei seiner Zieldurchfahrt in Motegi, die für ihn ja den Sieg im Japan-GP und den Gewinn des dritten MotoGP-Titels bedeuteten. Der Repsol-Honda-Piloten trat nämlich gleich mehrmals mit seinem rechten Fuß aus. Eine Bewegung, die manche Beobachter als Provokation in Richtung Rossi verstehen wollten.

An diesen Unterstellungen ist aber nichts dran, betonte Marquez am Donnerstag auf Phillip Island: "Ich habe schon einige Kommentare dazu gehört. Es ist nicht das erste Mal, dass ich so über die Ziellinie fahre. Ich wollte nur meine Crew grüßen, die auf der Boxenmauer gestanden ist, aber Dovi war nicht weit hinter mir, also musste ich die rechte Hand am Gas lassen. Deshalb habe ich den Fuß hinausgestreckt, aber das war auf keinen Fall doppeldeutig gemeint. Ich schwöre!"

Tatsächlich war Marquez' ungewöhnlicher Jubel wohl eher auf den doch mehr als überraschenden Titelgewinn bereits in Motegi zurückzuführen. Nach kuriosen Rennen zeigte er schon des Öfteren lustige Jubelposen, wie etwa 2014 in Assen, als er nach dem Wetterchaos im Brustschwimmstil die Ziellinie überquerte.

Rossi hat Marquez noch nicht gratuliert

Auf Rossis Gratulation zum WM-Titel muss Marquez bisher dennoch warten, während etwa Jorge Lorenzo seinen Landsmann bereits beglückwünschte. "Wir haben uns nach dem Rennen in Japan nicht mehr gesehen, daher habe ich ihm auch noch nicht gratuliert", rechtfertigt sich Rossi. "Hoffentlich habe ich an diesem Wochenende die Gelegenheit."

Marquez bestätigt die Begründung Rossis: "Wir haben uns tatsächlich noch nicht gesehen. Ich bin davon ausgegangen, dass es in der Pressekonferenz so weit ist, aber das hat sich dann ja nicht ergeben." Rossi war am Donnerstag auf Phillip Island nicht als Gast zur Pressekonferenz geladen, was nur äußerst selten vorkommt.

Marquez rechnet aber fest damit, dass Rossi trotz all der Vorkommnisse zwischen den beiden MotoGP-Superstars noch die Gelegenheit nutzen wird, um ihn zu seinem dritten Titel in der Königsklasse zu beglückwünschen. "Ich glaube Valentino ist so professionell, mir zu gratulieren. Wir sind uns einfach noch nicht über den Weg gelaufen. Es ist noch genug Zeit", beruhigt der frischgebackene Weltmeister.