Die spanischen MotoGP-Fans bekommen beim Europaauftakt der Motorrad-Weltmeisterschaft ihren großen Champion zu sehen. Marc Marquez musste sich am Donnerstag um 14 Uhr noch eines medizinischen Checks durch die Streckenärzte in Jerez unterziehen, bestand diesen aber ohne Probleme und darf somit ganz offiziell am Grand Prix von Spanien teilnehmen, wo er versuchen wird, die 30 Punkte große Lücke auf Valentino Rossi in der Weltmeisterschaft zu verkleinern.

Marquez hatte sich ja am vergangenen Wochenende bei einem Dirttrack-Unfall den kleinen Finger an der linken Hand gebrochen. Daraufhin ließ er sich von Dr. Xavier Mir in Barcelona operieren. Dieser setzte ihm eine kleine Titanplatte in den Finger ein, der den gebrochenen Knochen stabilisiert, so die Heilung beschleunigt und Marquez' Schmerzen beim Fahren so gering wie möglich hält.

Erst am Donnerstag, also schon nach vier Tagen, wurde dem Repsol-Honda-Piloten von Dr. Mir der Verband entfernt. "Die Wunde heilt sehr gut", hatte der renommierte Chirurg gute Nachrichten für seinen Star-Patienten. Marquez macht derzeit ein intensives Rehabilitationsprogramm durch und wird sich auch nach der offiziellen Freigabe durch die Ärzte voraussichtlich nach jedem Freien Training zu einer Untersuchung ins Medical Center begeben.

Noch nicht topfit

Illusionen, dass Marquez ohne jegliche Einschränkungen in Jerez fahren wird, zerstreut Dr. Mir, der übrigens selbst vor Ort sein wird, im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP sofort: "Er wird nicht zu 100 Prozent fit sein. Zum Glück ist die Verletzung aber an der linken Hand passiert, die er ja nur für die Kupplung braucht, welche ausschließlich am Start und Ende des Rennens verwendet wird. Wäre es die rechte Hand gewesen, hätte das viel schwerwiegendere Auswirkungen gehabt."

Nach dem Spanien-GP wird sich Marquez' Rehabilitationsprogramm intensivieren, um so eine möglichst schnelle Heilung herbeizuführen, da ein solcher Bruch normalerweise bis zu fünf Wochen heilen muss. Somit müsste der Weltmeister also auch bei den Rennen in Le Mans und Mugello im Mai noch mit Einschränkungen rechnen. "Ein erneuter Sturz könnte alles auch noch verschlimmern", gibt Dr. Mir zu bedenken.

Marquez als einzige Repsol-Honda-Waffe

Während Marquez an diesem Wochenende also einsatzbereit ist, muss sein Teamkollege Dani Pedrosa weiterhin passen. Der Katalane, der sich nach dem Saisonauftakt in Katar einer Unterarmoperation unterzogen hatte, ist noch nicht fit und wird, wie schon in Austin und Termas de Rio Hondo, erneut von HRC-Testpilot Hiroshi Aoyama ersetzt.