Zehn MotoGP-Rennen gab es bislang in Austin. Sieben Mal hieß der Sieger Marc Marquez. Lediglich 2019 und 2022 wurde er von technischen Problemen gebremst, im Vorjahr verpasste er den Amerika-Grand-Prix verletzungsbedingt. Dementsprechend groß waren die Erwartungen an Marquez vor diesem Rennwochenende. Er selbst stapelte am Donnerstag tief und erklärte, mit einer Podiumsplatzierung bereits mehr als zufrieden zu sein.

Den Trainingsfreitag beendete Marquez auf Rang drei, allerdings mehr als vier Zehntelsekunden hinter Spitzenreiter Jorge Martin. An Marquez Erwartungshaltung hat sich wenig geändert: "Viele Leute haben es wohl nicht geglaubt, aber es ist so wie ich gedacht habe: Es gibt zwei, drei Fahrer die extrem schnell und auch schneller als ich sind."

Marquez weiß auch genau, wieso seine Dominanz aus Honda-Zeiten verloren ging. Im ersten Teil der Strecke, in dem viele schnelle Richtungswechsel zu meistern sind, brillierte er in der Vergangenheit. Das hat sich mit dem Wechsel auf die Ducati Desmosedici GP23 geändert: "Das ist jetzt der schlechteste Sektor für mich. Ich sage bewusst 'für mich', denn Martin ist dort mit der Ducati der schnellste Fahrer. Die Honda war in diesem Bereich aber super, aber nun habe ich mit den Richtungswechseln deutlich größere Probleme. In der MotoGP ist eben kein Motorrad überall schlecht und auch keines in allen Aspekten fantastisch. Das perfekte Bike existiert nicht."

Marquez sieht im Kurvengeschlängel von Turn 3 bis 9 noch Luft nach oben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für ihn aber andernorts: "Ich kann dort meine Linie sicher noch verbessern, aber ich muss herausfinden, wie ich anderen Sektoren schneller sein kann. Darauf habe ich mich bereits im Training am Nachmittag konzentriert und einige Dinge verstanden. So sind die Rundenzeiten auch Schritt für Schritt besser geworden."

Marc Marquez kam im Laufe des Trainingsfreitags immer besser in Fahrt, Foto: LAT Images
Marc Marquez kam im Laufe des Trainingsfreitags immer besser in Fahrt, Foto: LAT Images

Ein willkommener Fortschritt für Marquez, der mit Platz acht im FP1 noch über sieben Zehntel verloren hatte. "In dieser Session habe ich mich einfach nicht wohlgefühlt und deshalb auch nicht gepusht", verriet der Gresini-Star am Freitagabend. "Ich kann das Motorrad nicht überfahren, denn dann passieren Fehler. In Portimao bin ich vier Mal gestürzt. Hier bin ich ruhig geblieben, denn ich weiß was ich machen will und machen muss. Im Moment kann ich so um die Top-Fünf kämpfen. Vielleicht reicht es am Samstag für die Top-Drei, aber es wird schwierig."