Philipp Öttl feiert beim Frankreich-GP in Le Mans ein Blitz-Comeback in der Moto3-WM. Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass sich der Deutsche bei einem Sturz in Jerez im Qualifying das rechte Schlüsselbein gebrochen hatte. Nach der anschließenden Operation in Salzburg visierten Öttl und sein Team Schedl GP relativ bald eine schnelle Rückkehr in Frankreich an. Dort erging es ihm mit seiner Verletzung in den ersten Trainings besser als gedacht.

Öttl spulte nämlich am Trainingsfreitag in beiden Sessions ein abgespecktes Programm ab. Im ersten Freien Training am Vormittag umrundete Öttl den Bugatti Circuit in den ersten 20 Minuten, am Nachmittag im FP2 fuhr der Deutsche dann in den abschließenden 20 Minuten raus auf die Strecke. Am Ende kam er in beiden Sessions auf den 28. Platz, die kombinierte Zeitenliste aus beiden Trainings weist Öttl auf Position 29 aus.

Philipp Öttl fährt bereits zwei Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder, Foto: KTM
Philipp Öttl fährt bereits zwei Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder, Foto: KTM

Vorsicht regiert bei Philipp Öttl am Freitag in Le Mans

Trotz seiner Blessur und des regnerischen Wetters schmeckt Öttl diese Zwischenbilanz nicht: "Es war ein wenig kompliziert, aber ich bin nicht zufrieden, weil 28. wollen wir auch nicht sein. Aber wer will das schon gern sein? Im Moment müssen wir aber einfach ein bisschen vorsichtig sein." Vorsicht walten lassen, um für das Rennen noch genügend Körner zu haben, das ist demnach Öttls Devise für die Trainingstage von Le Mans.

Trotzdem macht sich auch schon nach zwei Sessions im Nassen die Verletzung etwas bemerkbar: "Jetzt nach den zwei Trainings, merk ich's schon", so Öttl, "Aber wir haben gesagt, wir fahren wenige Runden, weil es so einfach gescheiter ist. Das addiert sich nämlich, wenn du am Anfang denkst, es geht sowieso, und dann am Sonntag merkst du's halt dann." Immerhin, Öttls Körper macht spürbare Fortschritte, auch wenn die nassen Trainings wegen der geringeren Belastungen noch keinen Vergleich zum Fahren im Trockenen zulassen.

Aus diesem Grund will sich Öttl für den Rennsonntag noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, selbst bei den spürbaren Fortschritten mit seiner Verletzung. Auf die Frage, ob er die Renndistanz durchhalten kann, meinte Öttl: "Schauen wir mal. Ich bin kein Fahrer, der hereinfährt, ich fahre so schnell es geht, aber ich muss schauen. Ich werde nicht reinfahren, außer es ist irgendwas Wildes oder es springt wieder auseinander. Aber sie haben genug Schrauben reingemacht, das sollte halten."