"Persönlich würde ich mir wünschen, dass die Formel 1 von Bernie [Ecclestone] mit der Unterstützung von Max [Mosley] als Diktatur geführt würde", sagte Briatore im Interview mit F1 Racing. Da dies aber nicht möglich sei, sollte man jedoch zumindest vom Einstimmigkeitsprinzip Abstand nehmen. "Wir müssen im neuen Concorde Agreement ein System einführen, in dem die Mehrheit entscheidet", forderte der Italiener.

Bisher konnten sich die elf Teams nicht über ein neues Concorde Agreement für 2008 einigen. Unter anderem bei der Frage, ob Kundenautos ab 2008 erlaubt sein sollen, zeichnet sich keine Lösung ab, weswegen Prodrive seinen eigentlich schon fest zugesagten Platz als zwölftes Team im Feld wohl nicht einnehmen wird.

So etwas soll sich nach dem Willen von Flavio Briatore nicht mehr wiederholen. "Momentan kann nichts entschieden werden, ohne dass alle zustimmen, So würde man nicht mal ein Nachbarschaftskomitee in einem Apartmenthaus führen, ganz zu schweigen von einem globalen 3 Milliarden-US-Dollar-Sport. Das ist verrückt", so der Renault-Teamchef. Momentan habe eine Minderheit genauso viel Macht wie die Mehrheit.

Briatore ist einer der größten Verfechter für Reformen in der Königsklasse. Seiner Meinung nach solle der Fokus in der Formel 1 weniger auf der ausgefeilten Technik der Boliden als auf der Show während der Rennen liegen. "Die Formel 1 wird immer ein Technikwettbewerb bleiben", sagte Briatore. "Aber Technologie macht kein Geld. Ingenieure geben Geld aus, sie nehmen es nicht ein. Deswegen muss die F1 eine bessere Show, ein besseres TV-Spektakel werden", fordert Briatore.

Mit einer neuen Mehrheitsreglung unter den Teams könnten die Reformen wesentlich leichter vorangetrieben werden, hofft der Italiener. Allerdings müssten dieser Idee auch alle anderen Teams zustimmen. Doch bisher waren sich die Teamchefs in der Formel 1 meist nur in einer Sache einig - in ihrer Uneinigkeit.