Für Heikki Kovalainen hätte die Formel 1-Karriere kaum schwieriger beginnen können. Als Neuling kam er in das amtierende Weltmeisterteam, übernahm das Cockpit eines Doppelweltmeisters und wurde schon nach dem Debütwochenende als Fehlschlag abgetan. Das Auto war nicht konkurrenzfähig, er machte Fehler, nichts lief zusammen. Seit einigen Rennen hat sich das geändert. Die letzten fünf Grand Prix beendete Kovalainen in den Punkten. "Wir sind auf dem richtigen Weg", betont er. "Ich bin ziemlich zufrieden, wie es gelaufen ist."

Selbst die Kritik zu Saisonbeginn ließ ihn relativ kalt. "Das war nicht so schlimm, ich blieb immer konzentriert und gelassen." Ein Messer spürte er nie im Rücken. "Und ich bekam die Chance, alles umzudrehen. Ich habe nie das Selbstvertrauen verloren. Ich bin schon vorher gut gefahren, hatte aber auch schon vorher schwierige Phasen - daraus lernt man."

Erst spät merkte Kovalainen, dass sein gewohnter Fahrstil nicht mehr zum neuen Auto und den neuen Bridgestone-Reifen passte. "Der fehlende Grip an der Vorderachse und mein aggressiver Fahrstil verursachten einige Probleme. Erst als ich sie verstanden habe, wurde es besser", gesteht er. Verstehen konnte er das aber erst, als das Auto besser wurde und die Probleme gelöst waren. "Da wusste ich, dass ich meinen Fahrstil etwas beruhigen, mehr auf die Reifen achten musste." Wenn er das schon in Melbourne gewusst hätte, wäre er bereits in Malaysia so gefahren.

Auch die Arbeitseinstellung des Finnen änderte sich. Seine Ingenieure gaben ihm einen Klaps auf den Hintern, damit er mehr arbeitete, mehr Daten analysierte. "Dadurch wurde es besser", gibt Kovalainen zu. Die Saison 2007 hat er noch nicht abgeschrieben. "Wir geben niemals auf und können noch mehr aus dem Auto herausholen", sagt er. "Es wird keine großen Updates mehr geben, aber wir konnten noch nicht das Meiste aus dem Potenzial des Autos herausholen." Mit Arbeiten am Setup und anderen Strategien rechnet er sich noch einiges aus. Auch ohne große technische Neuerungen will er den Performancelevel aufrecht erhalten. Das ist im engen Mittelfeld bitter nötig. "Wenn man nicht 110% gibt, ist man raus aus den Top10 und das Rennen beeinträchtigt."