Max Verstappen dominierte bislang die Formel-1-Saison 2024: 22 Sekunden Vorsprung in Bahrain, 13 Sekunden Vorsprung in Saudi-Arabien - beide Male auch noch auf Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez. Frustration bei vielen Fans, und den TV-Stationen. Denn: Die Quoten 2024 bislang im freien Fall.

108,7 Millionen Menschen weltweit sahen 2021 den dramatischen Showdown zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton im TV. Von diesen Zahlen ist die Formel 1 2024 weit entfernt. Nach nur zwei (Samstags-)Rennen sieht die Bilanz durchwachsen aus - trotz einer Rückkehr von Günther Steiner und ins Free-TV.

2021 sorgte für ein Hoch bei den TV-Quoten, Foto: LAT Images
2021 sorgte für ein Hoch bei den TV-Quoten, Foto: LAT Images

Enttäuschender Formel-1-Saisonauftakt für alle außer Red Bull

Alles war angerichtet in Bahrain. Bald folgte aber nicht nur auf der Strecke die Ernüchterung. RTL schaffte beim Comeback nur einen Schnitt von 1,9 Millionen Zusehern (Marktanteil 14,8 Prozent). Ein deutlicher Rückschritt zu 2022 (zwischen 2,04 und 2,9 Millionen). Noch deutlicher der Vergleich mit 2021, wo teils mehr als 4 Millionen Formel-1-Begeisterte hinter dem Fernseher saßen.

Auch Sky musste Einbußen hinnehmen. Das Rennen in Bahrain auf Sky Sports F1 erreichte 430.000 Zuseher und einen Marktanteil von 3,4 Prozent (2023: 900.000 bzw. 5,1). Einerseits dank RTL, andererseits kannibalisierte sich der deutsche Pay-TV-Sender mit der beliebten Bundesliga-Konferenz selbst.

In Dschidda setzte sich der Trend fort. Sky profitierte hier zumindest vom Monopol in Deutschland (RTL überträgt erst wieder in Ungarn) und schaffte mit durchschnittlich 580.000 Zusehern einen leichten Aufwärtstrend. Zum Vergleich: 2022 schalteten 1,1 Millionen ein, 2023 immerhin noch 755.000.

Formel-1-Quoten im Jahresvergleich

Bahrain
20242023
Sky430.000891.000
RTL1.900.000-
ServusTV445.000643.000
ESPN1.122.0001.318.000
Saudi-Arabien
20242023
Sky580.000755.000
ORF602.000719.000
ESPN920.0001.523.000

Weltweite Formel-1-TV-Krise: Auch USA betroffen

Weniger stark, aber auch deutlich brach der Formel-1-Markt in Österreich ein. Servus TV und der ORF teilen sich wie gewohnt die Übertragungen. Den Anfang in Bahrain machte Servus TV: 445.000 Personen schalteten im Durchschnitt ein, der Marktanteil lag bei 32,6 Prozent. 2023 lag die Reichweite noch bei 643.000 Personen (bzw. 33 Prozent).

Der ORF schnitt etwas besser ab. Bei ihrem "Saisonauftakt" in Saudi-Arabien schalteten im Durchschnitt 602.000 Personen ein, bei 31 Prozent Marktanteil. In der jungen Zielgruppe (12-29 Jahre) stieg der Marktanteil bis auf 59 Prozent an. Notiz am Rande: Bei der anschließenden Analyse-Show ORF Motorhome sahen noch 246.000 Menschen zu.

Ferrari-Ersatzfahrer Oliver Bearman nach Q2 im Parc Ferme
Nicht einmal Ollie Bearmans Debüt erweckte genug Interesse, Foto: LAT Images

Nicht einmal die (kontroverse) 6. Staffel Drive to Survive scheint die Quoten in den USA retten zu können. Bei ESPN sahen im Durchschnitt 1,122 Millionen Zuseher das Rennen in Bahrain. 2023 waren es noch 1,318 Millionen. Noch schlechter lief es beim zweiten GP, der es nicht einmal mehr auf den Hauptkanal schaffte: 920.000 sahen Max Verstappen auf ESPN- 2 beim Sieg zu - 2023 noch 1,523 Millionen.

Dieses Wochenende macht der Formel-1-Troß in Australien Halt. Zum ersten Mal in dieser Saison findet das Rennen wie üblich an einem Sonntag statt. Ob das die Einschaltquoten in die Höhe treiben wird, ist nicht nur aufgrund der frühen Startzeiten (Start um 5:00 Uhr) fraglich.