Vor dem Saudi-Arabien-GP steht das Formel-1-Team von Red Bull mehr denn je im Fokus. Nicht weil die Weltmeister-Mannschaft erneut die absolute Favoritenstellung auf den Sieg und den WM-Titel innehat, sondern vor allem aufgrund der Causa rund um Christian Horner. Nach dem ersten Rennwochenende der Saison in Bahrain goss Jos Verstappen noch einmal Öl ins Feuer, indem er offen einen Rauswurf des Teambosses forderte.

Max Verstappen äußerte sich vor dem Rennen in Jeddah nun erstmals zu dieser Eskalation in seinem Team. Der Champion versuchte eine klare Positionierung in dem Streit um die Teamführung zu vermeiden. Er stellte allerdings klar, dass es ihn in der Formel 1 nur mit seinem derzeitigen Management-Team mit Vater Jos und seinem Manager Raymond Vermeulen geben wird. "Ich sehe mich nicht in der Formel 1 ohne sie an meiner Seite", so Verstappen.

Max Verstappen schwört auf Jos: Werden immer ein Team bleiben

Verstappen ist dafür bekannt, dass er ein enges Verhältnis zu seinem Vater pflegt. Auch die Tage seit dem Bahrain-GP verbrachten die beiden gemeinsam in Dubai. "Ich war bis heute morgen bei ihm. Wir unterhalten uns die ganze Zeit, denn wir sind ein Team: Ich, mein Vater und Raymond, und so wird es immer sein."

Der WM-Führende spielte den offenen Konflikt zwischen seinem Teamboss und seinem Vater herunter. Er betonte: "Unabhängig davon, ob man sich im Streit befindet oder nicht, man kann sich auf Dinge verständigen. Ich denke jeder ist Manns genug und zueinander respektvoll genug." Einen Zusammenbruch des derzeit dominierenden Formel-1-Teams befürchtet er nicht: "Es ist ein starkes Unternehmen, ein starkes Team, und wir haben starke Team-Mitglieder. Normalerweise sollte das nicht der Fall sein".

Red-Bull-Teamchef Christian Horner unterhält sich beim Bahrain GP angeregt mit Jos Verstappen.
Nach dem Streit zwischen Horner und Jos Verstappen gab es eine Aussprache bei Red Bull, Foto: LAT Images

Dass sein Vater ein indirektes Sprachrohr für seine eigene Meinung zu den Angelegenheiten im Team sei, verneinte Verstappen. Zwischen den Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien kam es zu einem klärenden Gespräch innerhalb von Red Bull. Jos und Max waren dabei nicht anwesend, dafür aber Verstappen-Manager Vermeulen.

Auch mit von der Partie war der thailändische Mehrheitseigentümer des Rennstalls Chalerm Yoovidhya, der bereits beim Bahrain-GP zu Gast gewesen war und als Unterstützer von Horner gilt. In Saudi-Arabien ist im Gegenzug die österreichische Führungsriege des Red-Bull-Konzerns vor Ort. Jos Verstappen ist hingegen in Jeddah nicht an der Strecke, er geht an diesem Wochenende bei einer Rallye an den Start.

Max Verstappen bestätigte weiters, dass er in Bahrain ein Gespräch mit FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem gehabt hatte, bei dem es mutmaßlich um das Thema Horner ging. Gerüchten zufolge soll der FIA-Chef ihn darum gebeten haben, seine Unterstützung für Horner auszusprechen. Der Red-Bull-Pilot wollte das mit Verweis auf die diskrete Natur dieses Gespräches weder bestätigen noch dementieren.

Max Verstappen zu Mercedes: Das sagt er zu den Gerüchten

Bis 2028 läuft der Red-Bull-Vertrag von Max Verstappen. Doch wie immer bei solch langfristigen Kontrakten kann man davon ausgehen, dass sich einige Ausstiegs-Klauseln darin befinden. Wie diese aussehen, ist nicht bekannt. Verstappen bekräftigte, dass er diesen Vertrag erfüllen will, zumindest solange die Pace passt: "Es ist absolut meine Absicht, beim Team zu bleiben. Solange wir performen, sehe ich keinen Grund, es zu verlassen."

In den letzten Tagen wurde Verstappen aufgrund der Unruhe in seinem derzeitigen Team mehrmals mit einem möglichen Wechsel zu Mercedes in Verbindung gebracht. Eine klare Absage wollte er dem nicht erteilen, zumindest für die Dauer seiner gesamten Karriere: "Im Leben ist es immer so, dass man nie weiß, was als nächstes kommt oder was einen beeinflussen kann. Deshalb kann man nie zu 100 Prozent sagen, wie es kommen wird."