Die Affäre rund um angebliches Fehlverhalten von Red-Bull-Teamchef Christian Horner nimmt eine spektakuläre Wendung. Nachdem Horner am Renntag in Bahrain von Ehefrau Geri Halliwell und dem thailändischen Red-Bull-Besitzer Chalerm Yoovidhya demonstrativ der Rücken gestärkt wurde, sorgen nun Aussagen von Jos Verstappen für reichlich Wirbel.

"Solange er in dieser Position bleibt, wird es hier Spannungen geben", sagte der Vater von Max Verstappen der britischen Boulevardzeitung Daily Mail. "Das Team läuft Gefahr, zerrissen zu werden. So kann es nicht weitergehen, die Situation wird explodieren."

Zu Beginn des Rennwochenendes veröffentlichte Red Bull ein Statement, das Horner entlastete. Die interne Untersuchung durch einen unabhängigen Anwalt sei zum Schluss gekommen, dass es keine Beweise für Fehlverhalten des 50-Jährigen gibt.

Jos Verstappen: Horner spielt das Opfer

Einen Tag später wurden von einem anonymen Absender angebliche Chatverläufe Horners mit einer Mitarbeiterin an FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, Formel-1-Boss Stefano Domenicali, sämtliche Teamchefs und alle permanent akkreditierten Journalisten verschickt. Die Authentizität der verschickten Chatverläufe kann jedoch nicht bestätigt werden.

Jos Verstappen, der laut Daily Mail am Freitagabend nach der Qualifikation einen heftigen Streit mit Horner in dessen Büro hatte, bestreitet, etwas mit der anonymen Mail zu tun zu haben: "Das würde keinen Sinn machen. Warum sollte ich das tun, wenn es für Max hier so gut läuft?"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner unterhält sich beim Bahrain GP angeregt mit Jos Verstappen.
Laut Daily Mail kam es zum Streit zwischen Christian Horner und Jos Verstappen, Foto: LAT Images

Auch wenn sich Horner und der Ex-Formel-1-Pilot am Wochenende gemeinsam im Fahrerlager zeigten, das Tischtuch zwischen den beiden scheint zerschnitten. "Er spielt das Opfer, während er derjenige ist, der die Probleme verursacht", wirft der Rennfahrervater dem Teamchef vor.

Horner selbst hatte nach dem Doppelsieg in Bahrain einen Rücktritt kategorisch ausgeschlossen: "Es gab einen vollständigen, langen internen Prozess, der von einem unabhängigen Anwalt beendet wurde und die erhobene Beschwerde abgewiesen hat. Schluss. Weiter geht's."

Der dienstälteste Formel-1-Teamchef ist sich 'absolut' sicher, weiterhin im Amt zu bleiben. Und auch vor dem Untersuchungsbericht soll es keine Zweifel gegeben haben: "Ich war mir immer sicher, dass ich hier sein werde."