Ein Rennen dauerte es, bis GPDA-Präsident George Russell seinen ersten großen Auftritt der Formel-1-Saison 2024 hatte. Thema: Die schweren Vorwürfe gegen den FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem. Der Mercedes-Pilot fordert volle Transparenz, und dass endlich wieder der Sport im Fokus steht.

George Russell: Situation derzeit eine Schande

"Der Rennsport muss bei allem im Vordergrund stehen. Das ist es, was wir lieben, wofür wir kämpfen, und wofür wir hier sind", betont George Russell. "Und es ist schade, wenn der Fokus der Medien auf etwas anderem liegt." Das Rennen in Bahrain war in den letzten Tagen kaum Gesprächsthema.

Carlos Sainz Jr. überholt Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc
Viel Gerede über die Formel 1, aber nicht über den Sport selbst, Foto: LAT Images

Stattdessen beherrschte - neben der Causa Christian Horner - Mohammed Ben Sulayem die Schlagzeilen. Laut einem Report der BBC belastet ein Whistleblower den Präsidenten der FIA derzeit in zwei Anliegen schwer.

Der Präsident soll einerseits versucht zu haben, das Rennen in Las Vegas zu verhindern. Andererseits soll der 62-Jährige aktiv Einfluss auf das Rennergebnis im letztjährigen Saudi-Arabien-GP ausgeübt haben. Er soll versucht haben, Fernando Alonsos Strafe rückgängig zu machen.

Mercedes-Pilot: Nur volle Transparenz akzeptabel

"Ich denke, wir wollen alle Fakten sehen und einfach völlige Transparenz haben. Wir wollen ein faires und gleiches Spielfeld, um zu zeigen, was wir können", so Russell. Die Aufhebung der 10-Sekunden-Strafe von Fernando Alonso betraf den Mercedes-Piloten direkt: Dadurch verlor er sein erstes Podium der Saison (das er ursprünglich sowieso nicht wollte).

"Ich will das nicht weiter kommentieren", so Russell. "Bevor man alle Fakten hat, können wir uns nicht wirklich dazu äußern." Die Ermittlungen der FIA zu dem Fall sind derzeit noch in Gange.

"Wir waren vor einem Jahr überrascht, als das Ergebnis gekippt wurde", fügte Russell hinzu. "Das Anwalts-Team von Mercedes war der Meinung, gute Arbeit geleistet zu haben." Und wird nicht müde zu betonen: "Wir wollen einfach nur Transparenz und die Möglichkeit, fair Rennfahren zu können."

Fernando Alonso: Verstappen-Dominanz Schuld an ganzem Trubel

"Es herrscht so viel Aufregung abseits der Strecke, weil es auf der Strecke zurzeit nicht so aufregend ist", äußert sich Fernando Alonso zum Thema. "Ein Auto hat die letzten 72 Grand Prix gewonnen, und drei Jahre lang mehr oder weniger dominiert. Wenn das passiert, gibt es immer viel Gerede über Aktivitäten abseits der Strecke."

Der 42-Jährige sieht den eigenen Fall beim Saudi-Arabien-GP klar und die Beweise von Aston Martin damals wie heute ausreichend. "Warten wir also ab, was die FIA in ihrer eigenen Untersuchung sagt. Es liegt nicht wirklich in der Hand von Aston Martin."