Von P17 gestartet wäre Zhou Guanyu in Bahrain fast noch in die Punkte gefahren. Ein guter Auftakt für den Chinesen und ein guter Start für sein bisher wichtigstes Jahr in der Formel 1. Denn: Der Sauber-Pilot kämpft nicht nur um Punkte, sondern um seinen Verbleib in der Königsklasse. Neues Auto macht Hoffnung.

Sauber 2024 in der Formel 1: Rennen Top, Qualifying ausbaufähig

"Ein ziemlich gutes Rennen, gut durchgeführt vom Team ", fasst Zhou Guanyu den Grand Prix in Bahrain zusammen. Strategie, Boxenstopps, alles paletti. Wichtiger Nachsatz: "Zumindest auf meiner Seite." Mit einem gut durchgeführten Undercut und Reifenwechsel von 2,77 und 3,03 Sekunden - im Gegensatz zu Valtteri Bottas' 52,44.

Sauber-Fahrer Guanyu Zhou
Zhou scheiterte in Bahrain knapp an Lance Stroll und den ersten Punkten, Foto: LAT Images

Die Pace des C44 war besser als erwartet. Besonders wichtig: Im Rennen. "Wir haben uns in punkto Rennpace im Vergleich zum letzten Jahr stark verbessert", freut sich Zhou. "Letztes Jahr waren wir im Qualifying gut, konnten aber die Position aufgrund des Reifenverschleißes nicht halten. Trotzdem müssen wir noch besser werden."

Verbessern will sich Team Hinwil aber vor allem mit wenig Sprit. Zhou wurde gegen Rennende auf P9 liegend noch von beiden Aston Martins überholt. Auch im Qualifying war für beide Sauber-Piloten bereits in Q1 Schluss. "Wir müssen in der Balance konstanter werden, sonst bekommen wir keine saubere Runde hin", so der Chinese.

Trotz fast schon überraschend guter Sauber-Pace weiß Zhou, dass Punkte 2024 nach wie vor ein rares Gut sein werden. "Wenn vorne nicht gerade ein großes Drama im Gange ist, wird das schwer zu erreichen. Wir kämpfen weiter um P9 oder P10. Das ist leider die Realität."

Zhou kämpft um Verbleib bei Sauber

"Aber wenn unsere Realität ein Kampf um P11 ist, dann müssen wir das so hinnehmen", so Zhou, der sich für einen neuen Vertrag 2024 von seiner besten Seite präsentieren muss. "Ich will keine Ansage machen, wie viele Punkte, oder was ich erreichen will. Ich will einfach das volle Potential des Autos ausnützen, konstanter sein und mich als Fahrer immer weiter verbessern."

Obwohl 2025 unzählige Cockpits frei werden, bleibt Zhous Ziel der Verbleib bei Sauber (beziehungsweise Audi). Nach zwei Einjahresverträgen am liebsten mit einem mehrjährigen Vertrag. "Ich will so lange hierbleiben, wie ich kann", schwört der 24-Jährige den Zürichern die Treue.

Sauber-Duo Guanyu Zhou und Valtteri Bottas beim Interview
Beide Verträge der Sauber-Piloten laufen Ende 2024 aus, Foto: LAT Images

"Jeder sagt zu mir, wie wichtig dieses Jahr ist", sagt Zhou. Aber nicht, weil laut Ex-Racing-Bulls-Boss Franz Tost die Formel-1-Ausbildung eines Rookies erst nach drei Jahren beendet ist. "Ich kann dieses Jahr einen großen Schritt machen und zeigen, dass ich von Anfang an abliefern kann."

Die Ungewissheit über seine Zukunft in der Königsklasse sieht Zhou dabei nicht als hinderlich. "Jeder hat ein bisschen mehr Druck, jeder muss unter Druck abliefern und sich durchsetzen", erklärt er. "Das Gute ist: Es gibt viele Gelegenheiten, sich zu beweisen. Wenn ich das kann, ist es das Beste, was ich für meine Zukunft tun kann."