Die Formel 1 fährt an diesem Wochenende in Jeddah den zweiten Grand Prix der Saison 2024. Es ist der vierte Start auf der Stadtstrecke am Roten Meer. Doch bereits als der Saudi-GP in den F1-Kalender gerückt ist, war sie nur als Übergangslösung vorgesehen. Eine weitaus ambitioniertere Strecke nahe der Hauptstadt Riad befindet sich seit Jahren in Planung.

Ein Formel-1-GP auf einer Strecke in Qiddiya ist seit Jahren geplant. Am Dienstag nannten die Verantwortlichen des Entertainment-Komplexes, der sich seit 2019 in Bau befindet, Details zu den derzeitigen Plänen für die Streckenführung und für die Eröffnung der Rennstrecke. Zudem zeigten sie ein erstes Promo-Video der Strecke.

Saudi-Arabien GP: So soll die neue Strecke aussehen

Dieses sieht aus wie Science Fiction und ähnlich ehrgeizig lesen sich auch einzelne Details der Streckenbeschreibung. Die Strecke soll über einen Höhenunterschied von 108 Metern verfügen und 21 Kurven umfassen. Als spektakulärste davon wurde die sogenannte "Blade"-Kurve hervorgehoben, die sich laut Eigenbeschreibung von Qiddiya auf einer Höhe von mehr als 20 Stockwerken befindet.

Die Länge der Rennstrecke wurde allerdings nicht genannt. Die Rede war zu Beginn des Planungsprozesses davon, dass die Strecke sogar länger als Spa-Francorchamps werden soll, also die längste Strecke, die sich derzeit im F1-Kalender befindet. Davon findet sich in der neuesten Aussendung nichts mehr.

Alexander Wurz baut Saudi-Arabien-Strecke

Fix ist dagegen schon, wer die Strecke baut. Ex-Formel-1-Fahrer Alexander Wurz und das Büro von Streckendesigner Hermann Tielke entwarfen das Layout, das in Form eines Renderings aus der Vogel-Perspektive erstmals gezeigt wurde. Die Details sind jedoch noch nicht vollständig bekannt. Ohne die geplante Streckenlänge, sowie weiterer Feinheiten wie Höhenunterschiede oder möglichem Banking, lässt sich noch nicht schlussfolgern wie die einzelnen Kurven sich verhalten.

Rund um die Strecke werden in der Plan-Stadt, welche als groß angelegtes Tourismus-Projekt des Öl-Staates entworfen ist, noch zahlreiche weitere Attraktionen errichtet. Darunter eine Achterbahn, die laut eigenen Aussagen die schnellste der Welt werden soll, sowie ein Wasserpark und eine Konzerthalle.

Saudi-Arabien verspricht: Rennerlebnis der Weltklasse

"Die Besucher der Strecke werden ein Rennerlebnis der Weltklasse genießen, mit einer außergewöhnlichen und bahnbrechenden Strecke, die in der Lage sein wird, die größten Motorsportveranstaltungen der Welt auszurichten", gab sich der Qiddiya-Geschäftsführer Abdullah bin Nasser Al-Dawood selbstsicher.

Versprochen wird der Formel 1 ein Kurs, der in einigen Abschnitten eine Stadtstrecke ist und an anderen eine klassische Rennstrecke sein soll. Unklar ist jedoch, wie sich das Stadt-Element mit den weiteren Plänen der Strecke verträgt. Denn 2022 unterzeichnete die MotoGP eine Absichtserklärung mit Saudi-Arabien, wonach auch die Motorrad-Königsklasse mit einer Zukunft in dem Wüsten-Königreich plant - voraussichtlich in Qiddiya.

Die Formel 1 soll laut derzeitigem Stand erstmals 2027 auf der futuristischen Strecke fahren. Ursprünglich war ein Debüt bereits 2024 geplant, das jedoch mehrmals verschoben wurde. Was anschließend mit der Rennstrecke in Jeddah passieren wird, ist nicht bekannt. Der Präsident des saudischen Automobil- und Motorrad-Verbandes Prinz Khalid stellte im März 2023 in Aussicht, dass zwei Rennen pro Jahr in Saudi-Arabien denkbar seien. "Die Nachfrage ist da und wir werden zwei schöne Renn-Anlagen haben", sagte er.