Aston Martin enthüllte heute sein neues Formel-1-Auto. Das Team von Lawrence Stroll hat eine gleichermaßen erfolgreiche und turbulente vergangene Saison hinter sich. 2024 hofft die F1-Abteilung der britischen Sportwagenmarke auf ein weiteres Erfolgskapitel. Technik-Chef Dan Fallows lässt sogar mit großen Ansagen aufhorchen.

Der Brite gab sich bei der Präsentation des neuen Boliden überzeugt. "Wir gehen mit der Einstellung in die Saison, dass Red Bull absolut schlagbar ist", so seine Kampfansage. "Das ist es, was wir anstreben. Wir konzentrieren uns auf sie", so Fallows weiter. Auch Teamchef Mike Krack will 2024 nach den Sternen greifen. Seine Zielsetzung: "Unser Ziel diese Saison ist, regelmäßig Punkte und Podien einzufahren und unseren ersten Sieg in Grün zu holen."

Fernando Alonso optimistisch: Formel 1 so knapp wie nie

Ansagen, die Alonso optimistisch stimmen, obwohl er zugibt, dass er bereits seit Längerem keinen Kontakt mit dem technischen Leiter des Silverstone-Teams mehr hatte. "Es ist gut, dass er das sagt. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt der Saison müssen wir optimistisch sein."

Hoffnung schöpft er aus dem ultra-engen Feld der vergangenen Saison und den zahlreichen Verschiebungen, die sich im Laufe des Vorjahres ergaben. Die zunehmende Angleichung der verschiedenen Konzepte an die Red-Bull-Philosophie, die bereits bei den ersten Präsentationen 2024 offenkundig wurden, sollte das Feld nochmal näher zusammenbringen.

"Ich denke, wir haben es im letzten Jahr gesehen. Ferrari beendete (die Saison) sehr stark und holte einige Pole Positionen. Auch McLaren hat einen großen Schritt während der Saison gemacht und ist in einigen Rennen sehr nah an Red Bull herangekommen", erklärte der Asturier. Für ihn hat es 2024 erst einmal Priorität, die Performance des Vorjahres wiederholen zu können: "Wir müssen regelmäßig in den Punkten sein und um Podien kämpfen."

Alonso-Prognose für 2024: Zwei Zehntel zwischen den Top 10

Ein erstes Mal fuhr Alonso seinen neuen Boliden vor einigen Wochen im Simulator. Doch bislang reichten die Eindrücke noch nicht aus, um sich ein vollumfängliches Bild zu machen. Das soll erst in den nächsten Tagen mit dem Shakedown in Silverstone und einem größer angelegten Simulator-Programm gelingen.

Alonso wagt dennoch erste Prognosen für 2024: "Ich wette, dass sich vier oder fünf Teams innerhalb von zwei oder drei Zehntelsekunden befinden. Dadurch hast du nur zwei Zehntel Spielraum zwischen Podium und dem Kampf um die Top 10", prognostizierte der Spanier.

Aston Martin: Erster Formel-1-Sieg 2024 möglich?

"Es wäre fantastisch, wenn wir den ersten Sieg in Grün einfahren könnten", träumte der Doppel-Weltmeister bereits vom ganz großen Wurf. Angesichts des Trends im vergangenen Jahr eine mutige Direktive. Denn je länger die Saison 2023 ging, desto weiter fiel der AMR23 zurück. Lange Zeit befand sich das Team im Kampf um die Vize-Krone, doch am Ende des Jahres stand nur Platz 5 in der Konstrukteurs-WM zu Buche.

Grund dafür war vor allem die inkonstante Entwicklung des Vorjahres-Boliden. Nach zahlreichen Top-3-Ergebnissen zu Beginn des Jahres verhielt sich das Auto nach mehreren Unterboden-Updates selektiv, und war nur noch streckenspezifisch vereinzelt ganz vorne zu finden. Diese Volatilität der Aston-Performance soll 2024 bekämpft werden.

"Anstatt an einzelne Rennen zu denken, ist es aus Ingenieurs-Sicht wichtiger, dass wir ein Auto produzieren, das auf allen Strecken in der Lage ist zu funktionieren und konkurrenzfähig ist", unterstrich Fallows. Falls man Red Bull tatsächlich in einen WM-Kampf verwickeln will, muss das wohl vollends aufgehen.