Die Formel 1 geht in die Saison 2024. Doch viele Diskussionen drehen sich bereits um 2025 und vor allem um eine Frage: Wer wird der Nachfolger von Lewis Hamilton bei Mercedes werden? Beziehungsweise im Umkehrschluss: Wer wird George Russells neuer Teamkollege?

Der Brite wollte im Rahmen der F1-Testfahrten in Bahrain keinen bevorzugten Kandidaten nennen. Er betonte jedoch, dass er sich vor keinem Fahrer verstecken müsse, auf wen auch immer die Wahl fallen wird. "Ich war in den letzten beiden Jahren der Teamkollege des womöglich besten Fahrers aller Zeiten. Deshalb mache ich mir keine Sorgen darüber, wer in den nächsten beiden Jahren an meiner Seite fahren wird", erklärte Russell bei einer Pressekonferenz.

George Russell: Wurde bei Mercedes mit dem Besten gemessen

Im direkten Duell mit Hamilton sah Russell phasenweise wie ein ebenbürtiger Gegner für den Rekord-Champion aus. Doch unter dem Strich war über die gesamte Zeit, in welcher die beiden Engländer das Fahrerduo der Silberpfeile bildeten, Hamilton der schnellere Pilot - vor allem in der abgelaufenen Saison. Russell sorgte allerdings in dieser Konstellation mit seinem Erfolg beim Sao-Paulo-GP 2022 für den einzigen Mercedes-Sieg der neuen Reglement-Ära.

"Ich will an den Allerbesten gemessen werden und ich habe das Gefühl, dass ich das in den letzten beiden Jahren auch wurde. [Es ist] egal, ob es [Hamiltons Nachfolger, d.Red.] nun ein erfahrener Pilot wird oder ein junger Fahrer", erklärte Russell weiter.

Harmonie zwischen Mercedes-Fahrern muss passen

Ein Aspekt ist dem ehemaligen Formel-2-Champion jedoch wichtig: dass bei der Wahl des Fahrers auch auf dessen Persönlichkeit geachtet wird und wie gut er mit ihm auskommt. "Für das Team ist es wichtig, dass wir eine gute Harmonie zwischen den Fahrern haben, denn das setzt sich dann bei den Ingenieuren und dem gesamten Team fort", forderte er.

"Aber letztendlich liegt die Entscheidung bei Toto", stellte Russell klar und ergänzte, dass er im Winter viel Zeit mit dem Mercedes-Teamboss verbracht hatte und dabei zahlreiche Anrufe von verschiedenen Fahrern mitbekam. "Diese ganzen Fahrernamen auf dem Telefon aufpoppen zu sehen, war ganz witzig und sogar ich hatte ein paar Anrufe und Nachrichten von Fahrern", lachte Russell.

Welche Fahrer das waren, ließ er offen. Die Kandidatenliste für das Cockpit von Lewis Hamilton ist lang und eine Entscheidung wird sich noch länger hinziehen, wie Toto Wolff am Mittwoch ebenfalls im Rahmen der Formel-1-Testfahrten klarstellte. Zwei der als Hamilton-Nachfolger gehandelten Anwärter befanden sich in derselben Pressekonferenz mit Russell: Fernando Alonso und Alex Albon.

Beide verweigerten eine Antwort auf die Frage, ob sie sich Russell als Teamkollege vorstellen könnten. "Ich habe das schon letzte Woche erklärt, als wir unser neues Auto vorgestellt haben und ich werde das jetzt nicht jedes Wochenende wiederholen. Die Antwort bleibt die gleiche", so Alonso. Der Asturier stellte im Rahmen der Aston-Martin-Präsentation klar, dass er einem Wechsel zu Mercedes nicht abgeneigt sei.

Albon hingegen hat zwar noch einen Vertrag für die kommende Formel-1-Saison, aber auch er erteilte Mercedes beim Williams-Launch keine klare Absage. Die riskanteste Option auf eine Hamilton-Nachfolge wäre aber wohl das italienische Toptalent Andrea Kimi Antonelli, der 2024 in der Formel 2 unterwegs ist.