P5 und P6 im Qualifying, P12 und P16 im Rennen. Nach hoffnungsvollem Start verließ Williams Las Vegas punktelos. Alex Albon gesteht Fehler im wichtigen Kampf um P7 in der Konstrukteurs-WM ein und erklärt, warum er besser mit dem FW45 zurechtkommt als Logan Sargeant.

Williams vs. AlphaTauri: Finale in Abu Dhabi

"Natürlich war da Hoffnung und Ärger. Wir wollten unbedingt Punkte erzielen", hadert Alex Albon über die vergebene Chance in Las Vegas. "Wir wollten versuchen, etwas Druck von diesem Wochenende wegzunehmen." Daraus wurde bekanntlich nichts, Williams fiel im Rennen aufgrund überhitzender Hinterreifen immer mehr zurück.

Nun geht es in Abu Dhabi in den Showdown um den siebten Platz in der Konstrukteurs-WM. Priorität Nummer eins für Williams, denn Geld regiert noch immer die Welt. "Geld ist Macht", fasst es Alex Albon zusammen. "Im Moment steckt Dorilton viel Geld hinein, und es wäre für alle besser, wenn sie das nicht machen müssten."

Albon: Mit derzeitiger Garagen-Position unzufrieden

"Wir könnten das Team schneller entwickeln", erklärt Albon, wie viel die zusätzlichen Millionen Preisgeld Williams helfen würden. Abgesehen davon betrifft es jeden im Team persönlich. "Jeder ist ein Racer, natürlich kümmert uns das. Zurzeit ist der Pitlane-Gang für uns ein bisschen zu lang. Da macht eine Position schon viel aus!"

Der siebte Platz in der Konstrukteurs-WM ist ausgeschriebene Priorität Nummer eins, trotzdem bereut es der Rennstall aus Grove nicht, sich schon früh auf 2024 fokussiert zu haben. Auch nicht, wenn das Worst-Case-Szenario eintritt, und AlphaTauri (21 Punkte) Williams (28 Punkte) doch noch einholt.

In Australien beendete ein Eigenfehler von Albon sein Rennen vorzeitig, Foto: LAT Images
In Australien beendete ein Eigenfehler von Albon sein Rennen vorzeitig, Foto: LAT Images

Williams: Jeder Punkt 2023 ein Kampf

"Wenn wir deswegen den Kürzeren ziehen, werden wir uns deshalb nicht in den Hintern treten", erklärt der 27-Jährige. "Im nächsten Jahr werden wir die Früchte daraus ernten." Abgesehen davon hat Williams sich laut Albon - mit Ausnahme von Australien - nichts vorzuwerfen und die Punkteausbeute immer maximiert, im Gegenzug zu der Konkurrenz.

Stichwort: DRS-Züge mit Lokführer Albon. "Wir hatten kein einziges reibungsloses Rennen", hätte sich der Thai-Brite eine einfachere Saison gewünscht. "Stattdessen wurden wir dafür bekannt, einen Haufen Autos hinter uns aufzuhalten." Möglich wurde das mit einem verbesserten Auto, das jedes Rennwochenende die Chance auf Punkte hat.

Williams 2023: Diva mit verbessertem Fahrer

Problem dabei: Der FW45 ist eine (kleine) Diva. "Es gibt genau eine Art, wie du es fahren musst!", betont der Williams-Pilot. Sein Dienstwagen hat seine größte Stärke in langen Geraden, reagiert aber sehr empfindlich auf Umweltbedingungen (vor allem Wind aus der falschen Richtung). "Und manche Kurven passen zu ihm, manche nicht. Das Auto ist sehr extrem!"

Genau das war das Problem in Las Vegas. Williams heizte aufgrund des kalten Strips die Reifen extrem auf, dafür bezahlte das Team im Rennen den Preis. "Wir haben den Sonntag zu sehr zugunsten des Samstags geopfert. Nach drei Runden im Rennen überhitzten meine Reifen", bedauert Alex Albon. "Und wir hatten viel zu viel Übersteuern. Aber das mussten wir bei unserem Auto so machen."

Zusätzlich zum Williams verbesserten sich auch sein Fahrer: "Der Hauptgrund, warum sich meine Performance verändert hat, war, dass ich im letzten Jahr so viel gelernt habe", erklärt der Albon. Viel Setup-Arbeit und genaue Analysen der Stärken und Schwächen des Williams, das sich 2023 belohnt machte.

Williams-Pilot Alexander Albon führt vor den beiden McLaren-Fahrern Lando Norris und Oscar Piastri
Die Strecke in Monza passte perfekt zur Charakteristik des Williams - P7 für Albon, Foto: LAT Images

Albon: Sargeant unverschuldet so weit hinten

"Dieses Jahr weiß ich, wenn ich in FP1 gehe um die Balance-Probleme. Ich weiß um die Stärken und Schwächen, und kann viel besser Probleme erkennen, verstehen und darauf reagieren. Und ich fühle mich viel wohler", erklärt der Williams-Pilot. Gezielt kann er die Charakteristik des FW45 gegen seine Konkurrenten einsetzen.

Genau das sei das Problem bei Logan Sargeant. "Du brauchst Erfahrung, um es [das Auto] zu verstehen. Ich selbst habe mich von letztem zu diesem Jahr sehr verbessert", verteidigt Albon seinen Rookie-Teamkollegen. "Und davor war ich bereits zwei Jahre in der Formel 1!"