Oliver Bearman beschwert sich über Formel 1: Zeitplan zu stressig!

Das Ende der Formel-1-Saison 2023 steht bevor und das heißt: Einige Nachwuchsfahrer können im 1. Freien Training den Yas Marina Circuit in Abu Dhabi wieder unsicher machen. Da jedes Team dazu verpflichtet ist, zweimal im Jahr einen Nachwuchspiloten am Training teilnehmen zu lassen, dürfen am kommenden Freitag (24. November 2023) zehn Youngsters ihr Können unter Beweis stellen.

Unter den Rookies befindet sich auch der Formel-2-Pilot Oliver Bearman, der in der Meisterschaft derzeit den sechsten Platz belegt. Der Brite hatte bereits in Mexiko die Chance, Formel-1-Luft zu schnuppern, im Wüstenstaat darf er nun ein zweites Mal ans Steuer gehen - diesmal aber für Nico Hülkenberg im Haas. Doch die Vorfreude auf das Wochenende in Abu Dhabi hält sich beim 18-Jährigen in Grenzen.

Abu-Dhabi-Zeitplan sorgt für Kopfzerbrechen

Der Grund für den Unmut? Der straffe Zeitplan für die Formel-2-Fahrer. Das 1. Freie Training der Formel 1 wird in Abu Dhabi von 13:30 bis 14:30 Uhr (Ortszeit) über die Bühne gehen. Und eine halbe Stunde nach dem Trainingsende startet auch schon das Qualifying der Formel 2. Oliver Bearman hat hierfür kein Verständnis: "Es ist schwierig. Das [Formel 1 FP1] ist eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen will. Aber der Fokus der F2-Fahrer liegt immer noch auf der Formel 2."

Eine Änderung des Zeitplans steht derzeit nicht auf der Agenda. Unter diesen Umständen glaubt der Ferrari-Junior, im letzten Qualifying der Saison nicht seine Höchstleistung abliefern zu können: "Es ist schwierig, sich auf das F2-Qualifying zu konzentrieren, wenn man sich buchstäblich umzieht und zum Auto rennt. Man hat keine Zeit, sich vorzubereiten. Ich glaube, das wurde bei der Zeitplanung übersehen."

Und nicht nur die Fahrer, auch die Formel-1-Teams sind durch den straffen Zeitplan im Nachteil. Durch den Rookie-Einsatz haben die Stammpiloten ohnehin weniger Streckenzeit, so müssen sich die Teams - soweit es geht - auf das Feedback der Nachwuchspiloten verlassen. Nun fällt aber auch das Debriefing flach, an dem Bearman & Co. eigentlich teilnehmen würden. "Man steigt aus dem Auto und geht direkt zur Formel 2. Man kann dem F1-Team also nicht wirklich viel Input geben", so der Brite.

Trotzdem will sich Bearman nicht entmutigen lassen: "Es wird die Formel 2 ein wenig beeinträchtigen. Ich weiß nicht, wie sehr, weil ich es noch nicht gemacht habe. Es könnte sogar ein Vorteil sein, weil wir mehr Runden auf der Strecke haben. Aber die Tatsache, dass es einfach so eng ist, wird schon ein bisschen schwierig und stressig sein."

Bearman: Vorbereitung im Haas-Simulator

In Mexiko konnte sich Bearman zum besten Young-Driver krönen. Im Rennauto saß der Brite seitdem aber nicht mehr, stattdessen drehte er im Simulator seine Runden. "Ich saß für Haas ein bisschen im Simulator, um am nächsten Auto zu arbeiten. Sie haben ihren Simulator in Maranello, und ich war wahrscheinlich ein guter Kandidat, da ich das Auto kürzlich gefahren bin. Es ist schön, das Gefühl zu haben, dass ich ein wenig hilfreich war", sagte der Ferrari-Junior.

In Abu Dhabi will der 18-Jährige an seine Performance anknüpfen. Sein Vorteil? Im Vergleich zum Autódromo Hermanos Rodríguez kennt Bearman die Strecke im Wüstenstaat. "Ich war hier schon einmal für einen F2-Test. Und jetzt kenne ich das Auto ein bisschen besser. Ich habe viel mehr Erfahrung, sobald ich ins Freie Training gehe", so der Brite. "Aber ich kann in dem Training nichts gewinnen. Ich habe gezeigt, dass ich mit den anderen mehr oder weniger mithalten kann. Also will ich nur die Runden und den Plan des Teams abspulen."

Alle bestätigten Rookie-Tests in Abu Dhabi 2023