Das Show-Spektakel vor dem Rennen in Miami kam beim Großteil der Formel-1-Piloten nicht gut an. Max Verstappen, Lando Norris und Fernando Alonso würden sich lieber ungestört auf das Rennen vorbereiten. Zu den größten Kritikern gehörte auch Mercedes-Pilot George Russell. Gesagt, getan: Diskussionen mit der FIA folgten Hintergrundberichte über das Ausmaß der Probleme.

Russell: Fahrer wollen eigentlich nur Helm aufsetzen und Rennfahren

"Ich bin hier, um Rennen zu fahren und zu gewinnen, nicht für die Show", meinte George Russell in Miami. Vor allem die große Hitze und die Ablenkung kurz vor Rennstart machte der Mercedes-Pilot als Hauptprobleme aus. Um genug Zeit für die Show zu haben, verlängerte die FIA die Zeitslots für die Rennvorbereitungen um zehn Minuten. Das heißt: Die Boxengasse öffnet 50 statt 40 Minuten vor der Formationsrunde.

In Monaco wurde er nochmal auf das Thema angesprochen. "Die Fahrer haben gemischte Gefühle dazu, denn wir sind eigentlich hier, um unseren Job zu machen. Von einer egoistischen Perspektive aus: Wir wollen eigentlich nur unseren Helm aufsetzen und Rennen fahren", so Russell. Beim FIA-Briefing am Freitag in Miami wurde das Thema bereits diskutiert, und er als GPDA-Direktor mittendrin statt nur dabei.

Stress und Sauna nicht die beste Vorbereitung für Formel-1-Rennen

"Wir schätzen es alle, dass die Formel 1 sich bemüht, und alles versucht, um das Potenzial des Sports zu maximieren", hat Russell einerseits Verständnis für die Herangehensweise. Andererseits: "Es ist eine Herausforderung, oder zumindest eine Ablenkung, wenn du eine halbe Stunde auf dem Grid stehst. Mit feuerfester Unterwäsche und deinem Overall. Bei 30 Grad. Und dann musst du immer wieder zur Toilette rennen, daran denken die Leute nicht."

George Russell feiert sich lieber am Podium als vor dem Rennen, Foto: LAT Images
George Russell feiert sich lieber am Podium als vor dem Rennen, Foto: LAT Images

Die Routine vor dem Rennen wird dadurch komplett durcheinandergebracht. "Die zwei Minuten länger, die die Pre-Race-Show im Vergleich dauert, heißen für uns: Wenn du noch zur Toilette willst, musst du hin und wieder zurückhetzen, um es noch irgendwie rechtzeitig zum Auto zu schaffen", so Russell. "Ich persönlich war komplett durchgeschwitzt. Das ist nicht gerade meine bevorzugte Variante der Rennvorbereitung für eines der anspruchsvollsten Rennen des Jahres."

"Da gibt es auf jeden Fall Verbesserungspotenzial", so George Russell. Derzeit plant die Formel 1, eine ähnliche Form der Pre-Race-Show bei sechs oder sieben Rennen zu machen. "Wir müssen zusammenarbeiten und sicherstellen, dass wir da die richtige Balance finden." Wenn auch nicht unbedingt für Russells Teamkollegen, Lewis Hamilton: "Ich finde, das war großartig. Und ich liebe die Sonne!"

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt