Im Jahr 2021 war Max Verstappen der Qualifying-König der Formel 1: Gleich zehn Mal sicherte sich der Niederländer die Pole Position auf dem Weg zu seinem ersten Weltmeistertitel. Damit startete er in der Vorsaison häufiger von Platz eins als die Mercedes-Piloten, Verstappens Hauptkontrahenten, Lewis Hamilton (5x) und Valtteri Bottas (4x) zusammen!

Von dieser Form ist 2022 allerdings nicht mehr viel übrig. In Österreich konnte sich Verstappen erst zum dritten Mal in diesem Jahr die Pole Position sichern - im bereits elften Qualifying. WM-Rivale Charles Leclerc stand schon doppelt so oft auf dem Platz an der Sonne. Der Speed auf eine Runde? Ganz klar nicht die Stärke des Red Bull RB18!

Umso besser dafür die Rennpace: Die Roten Bullen gewannen sieben der letzten neun Rennen, allein auf das Konto von Verstappen gingen in dieser Zeit sechs Siege. Dass der amtierende Weltmeister in Österreich nun schon ohne andere Autos vor der Nase in den Sprint starten darf, ist also kein gutes Zeichen für die Konkurrenz - zumal Verstappen 2022 beide Rennen, die er von der Pole Position startete, auch gewonnen hat. Erst in Imola, dann vor wenigen Wochen auch in Kanada.

"Das Qualifying ist eigentlich nicht unser stärkster Punkt. Wir haben ein gutes Auto, ich bin sehr zuversichtlich [für den Sprint, Anm.]", sagt der 24-Jährige deshalb. Nur hauchdünn hatte er sich am Freitagnachmittag auf dem Red Bull Ring durchsetzen können: Charles Leclerc verpasste die Pole-Zeit von Verstappen lediglich um 29 Tausendstel und auch Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz war nur 82 Tausendstelsekunden langsamer.

Verstappen warnt: Pole Position bringt keine Punkte

"Es war sehr eng", weiß auch der Red-Bull-Pilot, der hart für seine dritte Pole Position 2022 kämpfen musste. In Q1 bekam er seine schnellste Rundenzeit wegen Track-Limits in der letzten Kurve gestrichen und musste ungeplant nachlegen. Im dritten Qualifying-Segment sorgten dann die Mercedes-Piloten Hamilton und George Russell mit ihren Abflügen dafür, dass der Niederländer kein Momentum für den finalen Run aufbauen konnte.

"Wir mussten lange warten, das ist niemals gut", beschreibt Verstappen. "Die Temperatur ist runtergegangen und der Wind hat sich auch etwas gedreht. Außerdem ist das eine sehr herausfordernde Strecke. Es gibt nicht viele Kurven, aber in den Kurven, die es gibt, kannst du leicht einen Fehler machen."

Dass es dennoch zur Pole Position beim Heim-Grand-Prix seines Teams reichte, freute Verstappen umso mehr: "Ich bin sehr glücklich mit dieser Pole." Ausruhen wolle er sich auf diesem Erfolg allerdings nicht, vielmehr sei das Erreichen des ersten Startplatzes für den Sprint nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der Red-Bull-Pilot erinnert: "Die Punkte gibt es erst morgen und am Sonntag." Den ganzen Sprint-Tag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.