Nach einer Woche voller Diskussionen, Gerüchten und Spekulationen gab Red Bull am Samstag bekannt, dass de österreichische Red Bull GmbH ab dem 1. November die Gesellschaftsanteile und damit auch die Verantwortung für das Minardi Team übernimmt.

Darüber wurde heute an der Rennstrecke von Spa Einigung erzielt. Red Bull wird damit ab der Saison 2006 neben dem Red Bull Racing Team ein zweites Formel-1 Team einsetzen, das als "Rookie Team" positioniert werden wird. Die beiden Rennställe werden autonom geführt und zueinander im Wettbewerb stehen. Über den Namen des Rennstalls ist derzeit noch keine Entscheidung getroffen worden, ebenso wie über dessen Management und Fahrer.

Als heiße Kandidaten kommen neben Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko die von Red Bull unterstützen Fahrertalente Scott Speed, Colin Flemming, Neel Jani sowie Tonio Liuzzi oder Christian Klien in Frage.

Als Hauptgründe für die Entscheidung von Red Bull, mit einem zweiten Rennstall in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2006 an den Start zu gehen nannten die roten Bullen die folgenden drei Faktoren:

Erstens die Tatsache, dass Red Bull über mehr Fahrertalente als Cockpits verfügt. Es gab aus dieser Tatsache heraus nur zwei Möglichkeiten: Entweder, nachdrängende Fahrer in anderen Teams unterzubringen, oder die eigene Cockpitanzahl zu erhöhen. Red Bull hat sich nach reiflicher Überlegung für Letzteres entschieden.

Zweitens wurde von Red Bull die aktuelle Situation und die Entwicklung der Formel-1 dahingehend beurteilt, dass das neue Team nicht nur im Stande sein wird seine Assets zu erhalten, sondern sich auch weitgehend selbständig zu finanzieren.

Drittens verfügt Red Bull als Gesellschafter damit über ein zweites Stimmrecht und alle sich daraus möglicherweise zukünftig ergebenden Optionen.

Über diese letzte Variante dürfte sich besonders Bernie Ecclestone freuen, der damit der Herstellervereinigung ein Team abspenstig gemacht hat. Schließlich hat Red Bull Racing bereits vor einigen Wochen das neue Concorde Agreement ab 2008 unterschrieben.