Die Formel-1-Saison 2016 ist erst fünf Rennen alt, und schon beginnt die Silly Season. Nico Rosberg steht derzeit im Mittelpunkt des Geschehens. Der Vertrag des Mercedes-Piloten läuft zum Saisonende aus, angeblich soll Ferrari seine Fühler ausgestreckt haben. "Darüber wäre ich nicht überrascht", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Rande des Monaco Grand Prix. "Er ist ein toller Fahrer und wäre für jeden eine Verstärkung. Ich weiß nicht, ob das passiert ist. Falls ja, wäre das ziemlich normal."

Italienische Medien hatten zuletzt über einen Wechsel von Rosberg in Richtung Maranello spekuliert. Auch Kimi Räikkönens Vertrag läuft zum Saisonende aus, da drängt sich ein Gerücht um die Rosberg-Nachfolge in den bunten Medien der italienischen Presse geradezu auf. Der WM-Spitzenreiter fühlt sich allerdings wohl bei den Silberpfeilen. Die Chancen stehen gut, dass er weiter für Mercedes an der Seite von Lewis Hamilton an den Start gehen wird.

Kein Deal in Monaco

Eine kurzfristige Vertragsverlängerung während des Rennwochenendes in Monte Carlo soll jedoch nicht erfolgen, wie Wolff deutlich sagte. An gleicher Stelle war im Vorjahr Hamiltons Vertrag verlängert worden. "Wir befinden uns in Gesprächen", sagte Wolff. "Wir finden gerade heraus, was wir möchten und wie die jeweiligen Ziele aussehen. Das ist ein normaler Vorgang." Gut möglich, dass Rosbergs Vertrag im Rahmen des Deutschland Grand Prix in Hockenheim Ende Juli verlängert wird. Seine vorangegangene Verlängerung wurde ebenfalls im Sommer fixiert.

Für Niki Lauda war unterdessen klar, dass Rosberg auch künftig in den Silberpfeil steigt. Der Vorstandsvorsitzende des Teams wünschte sich eine schnelle Klärung der Verhältnisse. "Ich bin sicher, dass wir Nico halten wollen und dass er bleiben möchte", so Lauda gegenüber Sky Sports News. "Ich sehe da keine Probleme, das wird sich schnell regeln."

Einigung in drei Wochen?

Innerhalb der kommenden drei Wochen solle es zu einer Lösung kommen, so Lauda: "Das ist meine Ansicht. Um ihn wissen zu lassen, dass wir alle für die kommenden paar Jahre zusammenhalten. Das ist mein Vorschlag, aber ich bin nur der Vorsitzende. Toto Wolff kümmert sich darum, und ich schaue mir das an." Dabei dürfte Lauda ein entscheidendes Mitspracherecht haben. Damals hatte er schließlich auch großen Anteil an der Verpflichtung von Lewis Hamilton, der seinerzeit McLaren verließ.

Vorfälle wie der Barelona-Crash zuletzt seien laut Wolff kein Grund, einen neuen Teamkollegen für Weltmeister Hamilton zu suchen. "Absolut nicht", sagte der Österreicher. "Nico ist Teil der Mercedes-Familie seit dem Beginn der Reise im Jahr 2010. Er ist der aktuelle Meisterschaftsführende und hat sieben Rennen in Folge gewonnen. Niemand würde an seinen Fähigkeiten zweifeln." Rosberg selbst blieb angesichts der Verhandlungen gelassen. "Ich bin glücklich bei Mercedes, aber sehen wir, was die Zukunft bringt", sagte der bei den Testfahrten vergangene Woche in Barcelona.