Mclaren und Renault hatten sich für den ersten der beiden Wintertests in Barcelona viel vorgenommen. Viele Kilometer sollten helfen, die Entwicklung des Boliden voranzutreiben. Dabei liefen beide Teams in Probleme, allerdings an unterschiedlichen Tagen. Trotzdem waren insgesamt beide Teams zufrieden.

RUNDENBILANZ TEAMS:

Mit 84 Runden begann McLaren den Wintertest 2016 erfolgreich und konnte dabei ohne große Unterbrechungen das geplante Programm absolvieren. Renault kämpfte derweil den gesamten Eröffnungstag mit Softwareproblemen und hatte am Ende des Tages magere 37 Runden auf dem Konto stehen.

Palmer bekam nicht so viel Fahrzeit wie erhofft, Foto: Sutton
Palmer bekam nicht so viel Fahrzeit wie erhofft, Foto: Sutton

Der zweite Tag verlief ähnlich. McLaren stellte mit 119 Runden durch Fernando Alonso sogar einen Rekord bei den Testfahrten auf. Seit der erneuten Zusammenarbeit mit Honda fuhr das Team nie mehr als 104 Runden an einem Testtag. "Insgesamt konnten wir einige Runden fahren, sodass wir viele Daten haben, die wir nun analysieren können", sagte Alonso.

Renault war erneut vom Pech verfolgt. Ganz anders sah es bei Renault aus. Nach 42 Runden musste auch am zweiten Tag früh Feierabend gemacht werden. Die eingesetzt Power Unit hatte sich sozusagen in Rauch aufgelöst. Jolyon Palmer schaffte es dennoch, dem Ganzen einen postiven Aspekt abzugewinnen: "42 Runden sind mehr als 37."

Vergleich McLaren/Renault Barcelona I

McLaren
Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4
Runden84 Runden119 Runden71 Runden3 Runden
Distanz391 km554 km331 km14 km
Gesamt277 Runden (1289 km)
Renault
Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4
Runden37 Runden42 Runden110 Runden153 Runden
Distanz172 km196 km512 km712 km
Gesamt342 Runden (1592 km)

Doch dann wendete sich das Blatt und McLaren übernahm die Rolle des Pechvogels von Renault, denn plötzlich durchbrach Kevin Magnussen im Renault die Marke von 100 Runden und McLaren kämpfte mit Problemen. Ein Hydraulikleck machte einen Motorwechsel notwendig und beendete damit den dritten Arbeitstag von McLaren frühzeitig.

Bei Renault lief jedoch nicht alles rund. Gleich mehrfach stellte Magnussen seinen MP4-31 ab. Allerdings gab der Däne Entwarnung: "Die Stopps waren nur Vorsichtsmaßnahmen, weil in den Daten ein paar Dinge falsch ausgesehen haben. Wir haben das Auto nur zur Sicherheit gestoppt, es gab kein Problem."

Für McLaren sollte es dann jedoch nicht besser werden. Schon bei den ersten Installationsrunden mit dem neu eingebauten Honda-Aggregat wurde ein Kühlleck festgestellt. Da die Überprüfung, respektive ein weiterer Austausch jedoch enorm zeitaufwändig ist, fiel der letzte Testtag komplett ins Wasser. Keine Zeit und nur drei absolvierte Runden waren eine enttäuschender Abschluss.

Das sah auch Alonso so: "Es war schon ärgerlich, da die ersten Tage des Tests positiv verlieren. Das ist ein gutes Zeiten und das heutige Problem ist kein großes, auch wenn es uns den gesamten Tag gekostet hat." Der Spanier gab sich zuversichtlich, dass es beim zweiten Test in der nächsten Woche noch besser laufen wird.

Vergleich der Testfahrten 2015/2016 (McLaren)

2015 Jerez
Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4
Runden6 Runden6 Runden32 Runden35 Runden
Distanz27 km27 km142 km155 km
Gesamt79 Runden (350 km)
2016 Barcelona I
Tag 1Tag 2Tag 3Tag 4
Runden84 Runden119 Runden71 Runden3 Runden
Distanz391 km554 km331 km14 km
Gesamt277 Runden (1289 km)

Allerdings ist alles im Vergleich zum Vorjahr beinahe per Defintion erfolgreich. 2015 beendete McLaren den gesamten ersten Wintertest mit 79 Runden, also weniger als das Team aus Woking bereits am ersten Tag in Barcelona absolvierte. Eine ähnliche Leistung wäre jedoch auch blamabel gewesen und wäre für die kommende Saison auch kein gutes Vorzeichen gewesen.

Alonso absolvierte den bisher erfolgreichsten Testtag für McLaren, Foto: Sutton
Alonso absolvierte den bisher erfolgreichsten Testtag für McLaren, Foto: Sutton

So absolvierte McLaren 2016 bereits 1289 Testkilometer. Das sind schon mehr Daten, als McLaren 2015 bei den ersten beiden Tests sammeln konnte. Damals war nach 350 Kilometern in Jerez und 577 Kilometern beim ersten Test in Barcelona bereits Schluss. Insgesamt hat McLaren-Honda neben der Erfahrung aus dem letzten Jahr bereits 362 Kilometer mehr absolviert als 2015. Und wie Eric Boullier auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigte, waren fehlende Kilometer ein entscheidender Nachteil bei der Entwicklung.

Doch nicht nur sportlichen Fragen mussten sich die McLaren-Piloten während der Testfahrten stellen. Fernando Alonso wollte Gerüchten zufolge aufhören, falls der erste Test nicht positiv verliefe. Dieser konnte nur lachen und dementierte wehement: "Ich denke, es waren zu viele Wochen und Monate ohne Action auf der Strecke. Dann entsteht die Tendenz bei Nachrichten kreativ zu werden."