Die Zeichen stehen auf Sturm bei McLaren. Doch auch wenn man die Änderungen am neuen F1-Boliden im Vergleich zum Vorjahresmodell mit der Lupe suchen muss, weiß Renndirektor Eric Boullier die bisherige Performance des MP4-31 einzuordnen. "Wir haben anhand der gesammelten Daten festgestellt, dass sie mit unseren Erwartungen korrelieren", sagte er am Rande des ersten Testtages in Barcelona.

Alles nach Plan an Tag eins in Barcelona

Jenson Button gebührte es, die ersten Runden im neuen Boliden zu drehen und erste Erkenntnisse zu sammeln. Bis zur Mittagspause hielt sich der Brite mit seinen Outings zurück. "35 Runden am Vormittag ist nicht das Beste, aber wenigstens haben wir bereits einen vernünftigen Teil des Programms abgespult", sagte Boullier. Am Abend hat Button dann auch zugelegt. Mit insgesamt 84 Runden spulte er zwar nur knapp mehr als die Hälfte des Kilometer-Spitzenreiters Lewis Hamilton (156 Runden) ab. Im Rundenranking belegte Button aber doch Platz vier. Und damit nicht genug: Mit der heutigen Distanz fuhr der Brite mehr Runden als er und Teamkollege Fernando Alonso an allen vier Testtagen zusammen gerade einmal 80 Umläufe schafften.

Für Button war, abgesehen von der Vorfreude, wieder in sein Dienstfahrzeug zu steigen, der erste Testtag business as usual. "Heute ging es um Systemchecks und darum, neue Dinge auszuprobieren. Es gibt eine Menge Veränderungen an dem Auto und am Motor", sagte er. "Das, was heute am positivsten hervorstach, war die Entwicklung. Sie war den ganzen Tag über konsistent. Wir hatten keinerlei Probleme. Und die Longruns liefen heute besser als letztes Jahr." Das helfe dabei, Schwachstellen schneller zu erkennen und auszumerzen.

Mysterium Honda Power Unit

Doch wie war die Performance der Honda Power Unit? Diesbezüglich hielt sich der Renndirektor verschlossen. "Darüber werde ich nichts sagen", wiegelte er ab. "Der Motor lief heute Vormittag und das ist gut so. Wenn man die ganze Arbeit den Winter über auf Simulationen aufbaut, ist das ein gutes Zeichen. Das bedeutet, dass wir in die richtige Richtung gearbeitet haben. Daher wissen wir, dass das Auto jetzt schon besser ist als das letztjährige." Doch konkreter will der McLaren-Renndirektor nicht werden: "Ich werde nicht sagen, um wieviel wir uns verbessert haben. Das ruft falsche Erwartungen hervor. Und ich weiß auch nicht, was die anderen den Winter über getan haben."

Alonso heiß auf ersten Einsatz

Am zweiten Testtag wird erstmalig Fernando Alonso hinter dem Steuer des MP4-31 sitzen. "Er ist gut drauf und wirkt glücklich", sagte Boullier. "Er ist sehr daran interessiert, was an der Strecke passiert. Er war vergangene Woche in der Fabrik und war zufrieden damit, was er gesehen hat." Dabei betont er, dass das Verhältnis zwischen dem Doppelweltmeister und dem Team ausgesprochen gut ist. "Das Vertrauenslevel zwischen ihm und uns ist gut", so Boullier. "Wir haben zu ihm gesagt, dass wir daran glauben, dass wir es schaffen werden. Und ich bin froh darüber, ihm mitteilen zu können, dass die Zahlen unseren Erwartungen entsprechen."