Kritiker werfen Mercedes vor, durch Dominanz in der Formel 1 Langeweile zu verbreiten. Ein Vorwurf, den Nico Rosberg gar nicht gerne hört. "Wir haben uns das sehr hart erarbeitet. Wir haben gelitten in den ersten Jahren", betonte er. "Wir haben extrem viele Kompromisse gemacht, um nach vorne zu kommen und da spreche ich jetzt hauptsächlich für meine ganzen Teammitglieder. Deswegen genießen wir jetzt den Moment."

Zudem sieht er die negativen Schlagzeilen zu sehr im Fokus, obwohl es auch Positives zu berichten gibt. "Die Zuschauerzahlen bei RTL gehen ja wieder hoch dieses Jahr im Vergleich zum letzten. Da gibt es auch viel Positives, wir müssen nicht nur Negatives sagen. Es gibt eben so Phasen im Sport", relativierte er. "Aber wir haben in Silverstone zum Beispiel wieder ein richtig cooles Rennen gesehen. Es war sehr spannend. Wir müssen den Fans zuhören, die den Sport verfolgen. Für die fahren wir und wir müssen schauen, was die sagen und uns immer wieder anpassen."

Es wäre lustig

Unlängst war die Idee aufgekommen, am Beispiel der BMW M1 Procar Serie, die 1979 und 1980 an Formel-1-Wochenenden ausgetragen wurde, eine neue Rahmenserie zu schaffen. In dieser könnten die Formel-1-Piloten in Einheitsboliden ihre Fahrkünste unter Beweis stellen.

"Natürlich würde das Spaß machen im gleichen Auto gegeneinander zu fahren", meinte Rosberg auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "So etwas gab es 1984 ja auch bei der Eröffnung am Nürburgring mit einer Reihe Mercedes-Autos. Da wird ja heute noch drüber geschrieben. Aber das würde heute ja nicht mehr gehen. Niemals würden sich alle Fahrer bereit erklären, mit einer Marke zu fahren. Aber es wäre lustig."

Bezüglich eines ebenfalls angedachten Samstagsrennens zusätzlich zum Grand Prix am Sonntag hielt sich Rosberg mit seiner Meinung hingegen zurück. "Wenn die Leute das toll finden, ja. Aber wir haben jetzt in einer Umfrage schon die Meinung der Fans gesehen, dass sie nur ein Rennen haben wollen. Ein Highlight am Sonntag", meinte er. "In der DTM finde ich es aber toll. Ich freue mich drauf, wenn ich am Samstag auch noch ein Rennen gucken kann."

Ihm gehe es jedoch im Falle der Formel 1 nicht prinzipiell darum, Traditionen zu bewahren, auch wenn er sich mit ihnen beschäftige. "Ich bin dafür, dass diese Traditionen so viel wie möglich beibehalten werden. Schon allein, dass wir jetzt eine andere Punktevergabe haben als damals finde ich schade. Da kann man keine Vergleiche ziehen", zeigte er jedoch auf.