3:2 - Nico Rosberg führt den internen Mercedes-Zweikampf gegen Teamkollege Lewis Hamilton seit fünf Rennen an. "Es ist gerade eine gute Phase in der Saison für mich. Ich fühle mich gut, alles läuf gut. Wir haben jetzt immer abwechselnd Rennen gewonnen. Es ist sehr eng und wird weiterhin so sein. Es ist ein großes Duell", frohlockt Rosberg am Donnerstag bei einem Sponsorentermin in Hamburg.

In der Gesamtwertung liegt der Deutsche allerdings weiter hinter seinem britischen Widersacher. "Er hat 17 Punkte Vorsprung momentan, aber das ist weit weniger als ein Rennen und kann sich schnell ändern. Daher bleibe ich am Ball und versuche das bald rumzudrehen", sagt Rosberg bei der Eröffnung des ersten Petronas Flagship Workshops in Hamburg. Zuletzt zog jedoch Hamilton mit einem Heimsieg beim Großbritannien GP das Momentum zurück auf seine Seite. Wie 2014 geht es im Stallduell hoch und runter.

Für Rosberg weder Wunder, noch Problem. "Ich weiß, dass es jedes Wochenende eng sein wird. Jetzt ist es mal so gekommen. Ich sehe das nicht als Rückschlag, also Silverstone jetzt. Es ist keine große Herausforderung für mich da rauszukommen und in Budapest wieder voll anzugreifen. Da komme ich schnell drüber weg. Ich freue mich jetzt auf Budapest und da wieder zu gewinnen", sagt Rosberg voller Selbstvertrauen.

Rosberg bedankt sich bei Schumacher für wertvolle Erfahrungen, Foto: Mercedes-Benz
Rosberg bedankt sich bei Schumacher für wertvolle Erfahrungen, Foto: Mercedes-Benz

Schumacher und Hamilton pushten Rosberg

Der Hungaroring komme ihm relativ gut entgegen, seinem Mercedes sowieso: "Jede Strecke kommt unserem Auto entgegen. Unser Auto ist überall stark. Das ist gigantisch, was die uns da gebaut haben und immer weiterentwickeln. Es ist unglaublich stark, wie wir jetzt die Besten geworden sind in jedem Bereich. Wir sind die Besten in der Aerodynamik, wir sind die Besten im Motor, wir sind die Besten von der Gewichtsverteilung und Leichtigkeit, wir sind überall die Besten", sagt Rosberg. "Beim Fahrer natürlich auch", ergänzt er. Scherzhaft, sagt Rosberg. Überheblich will der Wahl-Monegasse schließlich nicht wirken. Dass er sich selbst - wie wohl jeder Rennfahrer - für den besten Piloten überhaupt hält, denkt man vielleicht, sagt man aber nicht.

Wobei die Andeutungen doch auffallen. "Ich denke, dieser Rosberg wird gut sein, der sieht stark aus. Das ist meine Vorhersage für die zweite Saisonhälfte", scherzt Rosberg einmal mehr. Zu dieser Stärke verholfen habe ihm sein inzwischen großer Erfahrungsschatz und seine zuletzt starken Teamkollegen Michael Schumacher und Hamilton.

"Diese Duelle pushen natürlich. Ich kann immer lernen, auch von meinem Teamkollegen. Jeder macht ein ein paar Sachen besser als der andere, ist in manchen Bereichen stärker als der andere. Auch die Erfahrung mit Michael ist sehr wertvoll gewesen. Und jetzt die Erfahrung vom letzten Jahr, dieses Duell schonmal erlebt zu haben, das macht mich umso stärker. Ich bin auf dem Weg nach oben", sagt Rosberg.

Neue Startregeln als Extra-Ass

Dabei helfen soll dem aktuell WM-Zweiten eine Regeländerung. Ab dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gelten verschärfte Vorgaben bei der Startprozedur. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com in Hamburg erklärt Rosberg dazu: "Das ist eine gute Sache, die es schwierger machen wird. Es ist eine Möglichkeit, besser zu sein als die anderen. Ich habe gestern schonmal lang mit meinem Ingenieur darüber gesprochen und bin die ersten Details mit ihm durchgegangen und jetzt plant das Team die ersten Tests."

Wie genau die strengeren Regeln Rosberg betreffen werden, weiß er noch nicht zu 100 Prozent. "Man muss wahrscheinlich am Lenkrad Details am Display ändern, weil die ja nichts mehr ansagen dürfen. Also brauche ich da ein paar mehr Sachen oder eine Checkliste. Wenn sie die ganzen Infos, die sie sonst sagen, nicht mehr sagen können, dann wird es schon interessant", beschreibt Rosberg.