Williams-Technikchef Pat Symonds hat seit seinem Einstieg in die Formel 1 im Jahr 1982 Einiges erlebt. Auf der einen Seite erlebte er überwältigende Momente, als seine Fahrer Michael Schumacher oder Fernando Alonso ihre ersten beiden WM-Titel gewannen. Aber auch eher unrühmliche Episoden wie der inszenierte Unfall von Nelson Piquet beim Singapur GP 2008 gehören dazu. Gerade durch die Zusammenarbeit mit dem Spanier weiß Symonds die Qualitäten von Felipe Massa noch mehr zu schätzen.

Pat Symonds erinnert sich: "Bevor Felipe zu Williams kam, kannte ich ihn nicht so gut. Er ist einer jener Menschen, bei denen du es nicht glauben würdest, dass er ein F1-Fahrer ist, wenn du ihn in einem Restaurant treffen würdest. Im Rennwagen jedoch ist er unglaublich."

Bei Williams läuft alles etwas entspannter - und erfolgreich sind sie dabei auch, Foto: Sutton
Bei Williams läuft alles etwas entspannter - und erfolgreich sind sie dabei auch, Foto: Sutton

Das einzige Mal, an das sich Symonds erinnern kann, je mit Massa ein Wort gewechselt zu haben, war 2006 im Rahmen des Italien GP. "In Monza 2006 haben wir ein Streitgespräch mit den Stewards geführt", sagt Symonds. "Ich habe anscheinend behauptet, sein Englisch sei schlecht, auch wenn ich wusste, dass das nicht stimmte."

Zu jener Zeit machten sich Alonso und Renault daran, beide Meisterschaften zu gewinnen. "Ich weiß sehr wohl, wie gut Alonso ist und das gab mir die Zuversicht, dass Massa auch gut sein muss." Deswegen war auch mit das Erste, was er nach der Verpflichtung des Brasilianers zu ihm sagte: "Du hast bereits Alonso geschlagen. Deswegen glauben wir an dich." Diese Einstellung habe schließlich dazu beigetragen, dass sich Massa bei Williams so wohl fühlt.

Und dieser Wohlfühlfaktor sei das Schlüsselelement für Massas zweiten Frühling: "Er kämpft sich nicht mehr in einer Welt durch, die von Fernando Alonso bestimmt wird. Er ist jetzt ein Teil unseres Teams. Einmal wird er Valtteri schlagen, ein andermal nicht. Das macht aber nichts. Denn jeder arbeitet daran, das Team nach vorne zu bringen."