In Barcelona brannte am zweiten Testtag der abschließenden Testfahrten der Asphalt wie nie zuvor in diesem Jahr. Exakt 1020 Runden (4748 Kilometer; 15 (!) Renndistanzen) spulten die neun Teams am Freitag ab. Damit fiel zum ersten Mal bei den Vorbereitungen zur Formel-1-Saison 2015 die 1000er-Marke. Gleich sechs Piloten gelang es, mehr als 100 Runden abzuspulen. Doch weshalb?

Grund 1: McLaren on fire! Selbst Jenson Button im McLaren-Honda steuerte das erste Century des Teams aus Woking bei - eine Punktlandung. Erst in Runde 101 versagte der MP4-30. Entsprechend ausgelassen gab sich der Brite in der abendlichen Medienrunde. So konnte man fast schon meinen, die starke Gesamt-Mileage ginge allein auf das Konto McLarens. "Für die anderen sind 100 Runden nicht viel, aber für uns sind sie wie 1000 Runden", scherzt Button.

Grund 2: Super-Seb! Die Kilometer-Krone sicherte sich allerdings Sebastian Vettel, der mit 143 Umrundungen des Circuit de Catalunya den bisherigen Tagesrekord von Daniel Ricciardo einstellte. Zwar waren Mercedes beim ersten Test in Barcelona vor exakt einer Woche gar 155 Runden gelungen - allerdings hatten sich Rosberg und Hamilton den W06 F1 an diesem Tag geteilt.

Grund 3: Ideale Bedingungen. Geht es nach Vettel, kommt die enorme Kilometerleistung zudem wenig überraschend: "Heute waren die Bedingungen wirklich am besten. Der Wind war konstant, die Strecke brauchbar und nicht zu kalt und wir konnten gute Daten sammeln", erklärt Vettel.

Grund 4: Alle an Bord! Anders als in Jerez, wo Lotus kurzzeitig und Force India komplett fehlten, sind in Barcelona alle neun Teams am Start. Das war zwar schon beim ersten Test in Katalonien der Fall, aber immerhin die vier Tage in Jerez sind damit ausgestochen.

Grund 5: Zuverlässige Uhrwerke! Mercedes, Toro Rosso und Sauber führen Testfahrten übergreifend die Kilometer-Wertung an. Auch heute hinterließen die drei Teams einen bärenstarken Eindruck. Sowohl Nico Rosberg, als auch die Youngster Felipe Nasr und Max Verstappen knackten mühelos die 100-Runden-Marke.

Grund 6: Upgrades testen! Zu den Abschlusstestfahrten haben alle Teams einen großen Fundus an aerodynamischen Updates mitgebracht. Die wollen natürlich gründlich getestet werden. Vor allem neue Aero-Runs sind dabei erforderlich - generell ein Kilometer-lastiges Testunterfangen.