Am Samstag schaute der Chef höchstpersönlich vorbei in Barcelona. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne verfolgte den dritten Tag der Testfahrten live in der Box, um die Entwicklung des Teams hautnah unter die Lupe zu nehmen. Dem Boss der Scuderia dürfte gefallen haben, was er dort vorfand: Auffällig gute Stimmung im Lager der Roten, einen lachenden Kimi Räikkönen, einen scherzenden Sebastian Vettel - zu seinem Dreher: "Da war ich noch ein bisschen verschlafen" - und ein Auto, das offenbar besser ist als sein Vorgänger.

"Es war gut, unseren Präsidenten heute in der Garage zu sehen", sagte Vettel, der am Samstag seinen ersten Einsatz in Barcelona für Ferrari hatte. "Ich bin froh, dass er uns Unterstützung liefert." Nicht nur Marchionne sorgt dafür, dass sich der neue Star schnell zuhause fühlte in Maranello.

Der neue Star soll so schnell wie möglich heimisch werden, Foto: Ferrari
Der neue Star soll so schnell wie möglich heimisch werden, Foto: Ferrari

Beeindruckt von der Leidenschaft

Ganz Ferrari zeigte sich bislang beeindruckt von Vettels akribischer Arbeit auf und abseits der Strecke. Ständig ist der vierfache Weltmeister bei Promo-Events und in den Ferrari-Straßenwagen unterwegs, wenn er nicht gerade testet. Vettel und Ferrari - das soll so schnell wie möglich eine Einheit werden.

"Es gab schon viele positive Überraschungen", sagte Vettel über seine neue Heimat. "Vor allem die Leidenschaft für die Marke. Die Leute sind sehr leidenschaftlich, was Ferrari selbst angeht - aber vor allem für die Rennsportabteilung, sowohl Formel 1 als auch GT-Sport. Jeder unterstützt das Team und das ist einfach toll." Vettel war seit seinem Wechsel von Red Bull schon einige Male zu Besuch in Maranello, er will das Team so schnell wie möglich kennenlernen. Laut eigener Aussage habe er sich schon sehr gut eingelebt.

Unter ständiger Beobachtung: Sebastian Vettel im Ferrari, Foto: Sutton
Unter ständiger Beobachtung: Sebastian Vettel im Ferrari, Foto: Sutton

Gute Stimmung in Maranello

"Man muss aber auch sagen, dass mir alle mit offenen Armen entgegen gekommen sind", lobte Vettel die Ferrari-Mannschaft. "Die Stimmung ist bis jetzt sehr gut. Jeder Besuch in Maranello ist schön. Gerade jetzt ist es natürlich wichtig, die Zeit zu nutzen, sich auf alle einzuschießen und sich gut vorzubereiten."

Nächste Hürde beim Eingewöhnungsprozess: die Sprachbarriere. Vettel lernt fleißig Italienisch, sieht aber auch hier noch Luft nach oben. "Mein Italienisch ist noch nicht so gut", räumte er ein. "Ich verstehe es schon gut, aber frei zu sprechen ist noch schwierig, daran muss ich noch arbeiten. Aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit."